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Zürichsee Tourismus will Visitor Center

Zürichsee Tourismus zeigte an der Generalversammlung seine Strategie bis 2016. Klar ist, dass die Zusammenarbeit mit Zürich Tourismus erste Früchte trägt. Weitere Projekte wie das Visitor Center Rapperswil will man nun stärker anpacken.

Südostschweiz
15.05.13 - 02:00 Uhr

Von Matthias Hobi

Rapperswil-Jona. – Der Ort für die 13. Generalversammlung von Zürichsee Tourismus war mit dem Grossen Rittersaal bewusst gewählt, wie Präsident Urs Hämmerle sagte: «Unser Ziel ist, das Schloss Rapperswil als wichtiges Glied in die Tourismuskette am Zürichsee zu integrieren.»

Weihnachtsmarkt im Bordmagazin

Die Integration war denn auch Hauptthema des vergangenen Geschäftsjahrs. Nicht diejenige auf dem Schloss, sondern die von Zürichsee Tourismus mit der grossen Schwester Zürich Tourismus.

Eine Zusammenarbeit, von der man sich am Obersee viel verspricht, denn die Tourismusbranche leidet unter der Frankenstärke. So verzeichnete die Region Obersee einen Rückgang von 5,1 Prozent bei den Logiernächten. Und die Region Seedamm gar ein Minus von 9,9 Prozent.

Mit der starken Marke Zürich will man dem Rückgang entgegentreten. Was die Zusammenarbeit bringt, bewies Karin Stalder. Die frühere Geschäftsführerin von Zürichsee Tourismus arbeitet seit November 2011 bei Zürich Tourismus und dient als Bindeglied zwischen den beiden Tourismusvermarktern. Sie zeigte, dass Rapperswil-Jona und sein Weihnachtsmarkt neu in Broschüren der Partnerorganisation oder dem Bordmagazin der Fluggesellschaft Air Berlin aufgeführt werden.

Auch das Linthgebiet fand beispielsweise in Radiospots von Zürich Tourismus Erwähnung. «Wir haben beispielsweise das Baden in der Linth, Inlineskaten in Benken oder Skifahren in Amden und Atzmännig beworben», sagte Stalder.

Halbe Million Franken an Zürich

Ganz gratis ist diese Werbung nicht: Zürichsee Tourismus leistet jährlich etwas mehr als eine halbe Million Franken Kooperationsbeitrag an die grosse Schwester. Dank deren enormer Reichweite sei dieses Geld gut investiert, sagte Präsident Urs Hämmerle. «Der Gast nimmt die Region Zürichsee und die Stadt Zürich als Ganzes wahr und macht nicht vor Kantons- oder Gemeindegrenzen halt.»

Wie die neue Strategie von Zürichsee Tourismus in der neuen Konstellation aussieht, erklärte Unternehmensberater Daniel Fischer: «Regionale Produkte für Zürich Tourismus entwickeln, lokale Veranstaltungen durchführen und das Informationsbüro respektive Visitor Center in Rapperswil betreiben.»

Die Tourist Information am Fischmarktplatz soll zum Visitor Center werden, wie Hämmerle auf Nachfrage eines Anwesenden sagte: «Das genaue Betriebsmodell ist noch offen.» Man habe der Stadt einen Businessplan vorgelegt und warte nun auf Antwort: «Der Ball liegt bei der Stadt.»

Noch kein Konzept für Infocenter

Stadtrat Markus Gisler war mit dieser Antwort nicht ganz einverstanden: «Zürichsee Tourismus und der Verkehrsverein Rapperswil-Jona haben eine Grundidee eingereicht, aber kein funktionsfähiges Betriebskonzept.» Die Stadt prüfe den Vorschlag. Es gäbe aber noch viele ungeklärte Fragen. Insbesondere sei noch nicht klar, wer das Center betreiben und bezahlen werde. «Die Stadt Rapperswil-Jona ist aber bereit, Geld in den Umbau zu investieren», sagte Gisler.

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