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Wandeln auf den Spuren General Suworows

Unter all den Generalitäten der Französischen Revolution erfährt General Suworow bis heute viel Beachtung. Weshalb fasziniert dieser Heerführer über Generationen hinweg? Ein Antwortversuch aus Linthal.

Südostschweiz
03.10.11 - 02:00 Uhr

Linthal. – Die Einweihung des grossen Wandgemäldes im Suworow-Museum in Linthal kam äusserlich unprätentiös daher. Doch nur schon das von zwei ukrainischen Künstlern gestaltete monumentale Werk «Schlacht im Muotatal» erhält man eine erste Ahnung davon, dass Alexander Wassiljewitsch Suworow eine herausragende und intelligente Persönlichkeit war.

Feingliedrig und bescheiden

In der durch Walter Gähler eigens zur Vernissage gestalteten kleinen Ausstellung ist schon aus einer Fülle an Informationen in bildnerischen wie auch schriftlichen Dokumenten ersichtlich, wie sehr die beeindruckende Persönlichkeit Suworows über zwei Jahrhunderte hinweg im Gedächtnis, nicht nur von Historikern, lebendig blieb.

Auf einem in Öl gemalten Porträt wirkt Suworow als feingliedrig und introvertiert, auch seine Pose wirkt bescheiden. Dies erstaunt, da kein einziges zeichnerisches oder gemaltes Werk über das Aussehen des Generals überliefert wurde. So steht die Frage im Raum, ob Suworow den Zeitzeugen als humane Persönlichkeit mit der Fähigkeit zur intelligenten Kriegsführung erschien?

Das Monumental-Werk der beiden Künstler Veronika Chomaiko und Fjodor Ivanizkij ist in der Farbgestaltung gewollt oder zufällig in denselben hellen Farben gehalten wie das oben beschriebene Porträt von General Suworow.

Der Kampf Mann gegen Mann

Das im realistischen Stil gemalte Schlachtbild wirkt keineswegs brutal oder gar schockierend. Es zeigt eine Schlachtszene im Kampf Mann gegen Mann, die in symbolischer Weise ausdrückt, dass das französische Heer kurz vor der Kapitulation steht.

Mäzen Boris Poljakov aus Kiew erwähnte in seiner Ansprache, dass der Gestaltung des Bildes in russisch-schweizerischer Zusammenarbeit intensive wissenschaftliche, historische und künstlerische Nachforschungen vorangingen. Auch wurde nach Besichtigung vor Ort das Tal in westlicher Ausrichtung als Hintergrund des Schlachtgeschehens gestaltet.

Der «russische Soldat»

Poljakov beschreibt in einer Broschüre die legendäre Alpenüberquerung aus der Sicht des «russischen Soldaten» Suworow in Echtzeit rapportiert und reich bebildert von den Orten des Geschehens in russischer und deutscher Sprache.

Nicht allein dass durch Boris Poljakov das Schlachtgemälde aus dem Muotatal finanziert wurde, schuf er auch noch begleitend diese informative Broschüre, die dem historischen Gedächtnis wertvolle Erweiterung verschafft. (rzw)

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