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Vom Ausflug der Biene bis zum fertigen Honig

In der Kirchhalden in Kaltbrunn wurde der Schau- und Lehrbienenstand eingeweiht. Neben Vertretern aus Politik und Gemeinde nahmen fachkundige Naturfreunde und Imker aus der Region teil und tauschten rege Fachwissen aus.

Südostschweiz
05.05.14 - 02:00 Uhr

Von Manuela Duff

Kaltbrunn. – Emsig fliegen die Bienen aus dem Flugloch und verlassen den Bienenstand trotz schlechten Flugwetters zielgerichtet in die freie Natur. Ziel dieser Ausflüge ist der Nektar und somit der Honig. Neu kann der Weg vom Ausflug der Biene bis zum fertigen Honig hautnah im Schau- und Lehrbienenstand unter fachkundiger Anleitung des Vereins Bienenfreunde am See gelehrt und gezeigt werden.

Möglich wurde dies durch die Georg-Steiner-Stiftung Kirchhalden, Kaltbrunn, welche ordentlich viel Herzblut in das einzigartige Projekt «Schwerpunkt Natur Kirchhalden» setzte und somit nicht nur den Bienen, sondern der gesamten Natur ein schönes Stück Erde zurückgegeben hat.

Viel Wissenswertes auch für Laien

Die Sorge und Pflege um die Natur, insbesondere der Bienen, scheint der Georg-Steiner-Stiftung Kirchhalden und dem im Jahre 1947 gegründeten Verein Bienenfreunde am See besonders am Herzen zu liegen. «Wir möchten mit dem Schau- und Lehrbienenstand einfach die Freude an der Natur weitergeben», sagt Hans Graf, Präsident der Georg-Steiner-Stiftung Kirchhalden und erwähnt stolz, dass unter anderem Sponsoren und Gönner dazu beigetragen haben, dass ein so tolles Gebäude innerhalb von nur fünf Monaten realisiert werden konnte.

Immerhin schützt die Georg-Steiner-Stiftung Kirchhalden seit rund 20 Jahren das Grundstück vor Überbauung und Übernutzung und fand nun im Verein Bienenfreunde am See den geeigneten Nutzer für den geschichts-trächtigen Stall auf der Parzelle 219.

Anlässlich der offiziellen Einweihungsfeier vom Samstagvormittag fand die Schlüsselübergabe an den Verein statt. «Zum Verein Bienenfreunde am See gehören heute 588 Bienenvölker und sie werden von 63 Imkern betreut», sagt Thomas Lippmann und betont, dass ihr Ziel darin bestehe, mehr Bienenvölker zu haben und mehr Interessierten die Freude an der Imkerei zu vermitteln. Darüber hinaus findet man im Schulungsraum viel Wissenswertes über das Bienenvolk.

Für das Zusammenspiel in der Natur ist die Biene ein unersetzliches Lebewesen. Auch wir können etwas für die Biene tun. Zum Beispiel durch das Pflanzen von Gewächsen in unseren Gärten. Denn insbesondere im Sommer kann eine lebensbedrohliche Situation entstehen. Nämlich dann, wenn die Gräser in der Umgebung der Biene geschnitten werden und es plötzlich an Nahrung fehlt. Pflanzen wie der Salbei, Lavendel oder die einfache Schnittlauchblüte können die Nahrungssuche der Biene unterstützen.

Honig als Wundheiler

Immerhin braucht es für ein Kilogramm Honig drei Kilogramm Nektar, 100 000 Ausflüge von Bienen und rund 150 Millionen Blüten. «Bei Wundschürfungen kann der Honig durch Aufstreichen auf die Verletzung gleichwohl eingesetzt werden wie zur Sensibilisierung von Heuschnupfen», sagt Birgit Steiner, Imkerin und Mitglied des Vereins Bienenfreunde am See, und informiert, dass die Biene immer wieder an den Bienenstock zurückfinde, welchen sie verlassen habe. Dazu brauche die Biene keine farbige Kennzeichnung, wie oft angenommen werde.

Nebst dem Schulungsraum, in welchem künftig Imker ausgebildet werden, führt der Weg am eigentlichen Herzstück des Baus nicht vorbei: der Schleuderraum, dort wo frischer Honig geschleudert und abgefüllt wird. Noch praktisch unverbraucht strahlt das moderne Gerät im Raum in der Hoffnung, schon bald mit dem Honig in Kontakt zu kommen.

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