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«Unser Vorteil sind die guten Strassen und guten Hotels»

Tour-de-Suisse-Direktor Kurt Betschart lobt die Organisation in Näfels und bangt nicht um die Zukunft der Tour de Suisse.

Südostschweiz
11.05.12 - 02:00 Uhr

Mit Kurt Betschart sprach Ruedi Gubser

Mit Urs Freuler ist ein ehemaliger Radprofi Präsident des örtlichen OK. Sie sind ehemaliger Rennfahrer und sprechen somit die gleiche Sprache. Vereinfacht das die Organisation?

Kurt Betschart: Jeder weiss sofort, wovon der andere spricht. Das macht vieles leichter. Die Zusammenarbeit mit dem örtlichen OK ist immer einfacher, wenn dieses schon einmal eine Tour-de-Suisse-Etappe organisiert hat. Und in Näfels hatte ich den Eindruck, die Verantwortlichen hätten das schon oft gemacht.

Die Tour de Suisse ist zwischen den grossen Rundfahrten Giro d’Italia und Tour de France eingeklemmt. Erschwert das die Verpflichtung der Stars?

Ich sehe den Zeitpunkt nicht als Nachteil. Fahrer, die am Giro dabei waren und die Tour de France nicht bestreiten, können ihre Form bei uns nochmals voll ausspielen. Und wer an der Frankreich-Rundfahrt startet, kann sich bei uns ideal auf diese Rundfahrt vorbereiten.

Gleichzeitig findet die Dauphiné-Rundfahrt statt. Eine grosse Konkurrenz?

Schwer zu sagen. Sie ist ein weiteres Angebot im Kalender. Ich würde beide Rennen, die Dauphiné und die Tour de Suisse, auf eine Stufe stellen. Die einen Fahrer kommen lieber zu uns, die anderen fahren lieber im Südosten Frankreichs. Unser Vorteil sind die guten Strassen und die guten Hotels, die vom Tross geschätzt werden. Der Vorteil der Dauphiné sind die Strecken, die teilweise auch bei der Tour de France gefahren werden.

Was bringt einer Ortschaft die Organisation einer Tour-de-Suisse-Etappe ausser viel Arbeit?

Das fragten sich frühere Organisatoren auch und kritisierten, dass sie bei Fernsehübertragungen nie im Bild erschienen. Das haben wir seit einigen Jahren geändert. Bei jeder Etappe wird bei der TV-Übertragung der Startort in Bildern gezeigt. Bilder, die eine Motorrad-Kamera vor dem Start gemacht hat. Der Gegenwert dieser Fernsehpräsenz ist nicht messbar. Müsste man sie als Werbung bezahlen, wäre das bestimmt sehr teuer.

Urs Freuler hat erwähnt, dass die Sponsorensuche relativ gut verlaufen sei. Andere Organisatoren jammern, weil sie fast keine Sponsoren finden. Man hat den Eindruck, dass der Radsport trotz allen Dopinggeschichten beliebt ist.

Die 13,6 Millionen Zuschauer, die letztes Jahr die Tour de Suisse am Fernsehen verfolgten, zeugen davon, dass der Radsport nach wie vor beliebt ist. Beliebt ist die Tour de Suisse auch bei den örtlichen Veranstaltern von Etappenankünften oder Etappenstarts. Natürlich ist das Thema Doping im Radsport allgegenwärtig. Aber schwarze Schafe gibt es überall.

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