×

Team Safiental fordert den FC Nationalrat

Das Team Safiental will am Dienstag in Bern gegen den FC Nationalrat Fussballgeschichte schreiben. Und das an historischer Stätte: im Stade de Suisse, das 33-mal so viele Sitzplätze hat wie das ganze Safiental Einwohner.

Südostschweiz
26.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Peter Simmen

Safien/Bern. – Team Safiental gegen den FC Nationalrat – was für eine reizvolle Affiche, würde der Sportreporter sagen oder schreiben. Obwohl Affiche auf Deutsch eigentlich Plakat bedeutet und die Sportreporter ja kaum die Plakate meinen, wenn sie von Affichen sprechen. Egal. Wie auch immer man die Paarung FC Nationalrat gegen das Team Safiental vom kommenden Dienstag nennen mag, reizvoll ist sie allemal. Umso mehr, als dass sie nicht irgendwo auf einem Rüebliacker ausgetragen wird, sondern auf dem Kunstrasen des mondänen Stade de Suisse.

4:4 im Hinspiel

Das Spiel vom Dienstag ist nicht die erste Begegnung der beiden Teams. Im Rahmen der Session/Sessiun Flims der eidgenössischen Räte im September 2006 standen sie sich schon einmal gegenüber – in etwas bescheidenerem Rahmen, zumindest was die Infrastruktur betrifft: Auf dem Sportplatz von Ilanz gabs vor 300 begeisterten Zuschauern ein 4:4-Unentschieden. Beim FC Nationalrat wirkten damals ausschliesslich Mitglieder der SVP und der Grünen mit, unter ihnen auch SVP-Präsident Toni Brunner. Beim einheimischen Team handelte es sich um den Turnverein (TV) Tenna, der unter dem Namen Team Safiental aufs Feld ging.

Lange auf Rückspiel gewartet

Bereits im Anschluss an das Spiel in Ilanz hätten die Nationalräte dem Heimteam ein Rückspiel in Bern versprochen, sagt Ursina Philipp, Aktuarin beim TV Tenna. Jetzt, vier Jahre später, sei es endlich so weit. «Anfang Jahr hat uns die Grüne Nationalrätin Maya Graf angefragt, ob wir Lust und Zeit für das Rückspiel hätten, da haben wir sofort zugesagt», erzählt Philipp. Anpfiff im Stade de Suisse ist um 19.15 Uhr. Gespielt wird zweimal 35 Minuten, wobei jedes Team 18 Spielerinnen und Spieler einsetzen darf.Der TV Tenna, welcher wieder unter dem Namen Team Safiental antreten werde, freue sich ausserordentlich auf dieses Spiel und wolle sich in bester Verfassung in der Bundeshauptstadt präsentieren, sagt Philipp, die selber auch mitspielt. Das Ziel ist klar: Das Team Safiental, bei dem drei bis vier neue Spieler dabei sein werden, will den Sieg. Um sich an den Kunstrasen zu gewöhnen, habe die Mannschaft einige Trainigs auf dem Kunstrasenplatz im Sportzenterum Prau la Selva in Flims absolviert.

Bundesrätin als Supporterin

Auch wenn das Stade de Suisse etwas grösser ist als der Ilanzer Sportplatz, ob in Bern auch mehr Zuschauer aufmarschieren werden, ist höchst fraglich. Das Bündner Team wird aber mit moralischer Unterstützung von quasi «höchster Stelle» rechnen können, denn Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf hat gemäss Philipp ihr Kommen zugesagt.Dass der TV Tenna damals vor vier Jahren als Gegner des FC Nationalrat ausgesucht wurde, ist purer Zufall. Im Herbst 2005 sei eine Gruppe des TV Tenna nach München zum Bundesligaspiel Bayern München gegen Werder Bremen gefahren, erzählt Philipp. In der U-Bahn habe die Gruppe Bekanntschaft gemacht mit einer anderen Schweizer Gruppe, die ebenfalls das Spiel besucht habe. Und in dieser Gruppe sei auch Nationalrat Toni Brunner dabei gewesen. Im lockeren Gespräch sei die Sessiun in Flims zum Thema geworden. Brunner habe dargelegt, dass der FC Nationalrat in jeder Session ein Fussballspiel austrage, und dass man für die Auswärtssession in Flims noch einen Gegner suche. So sei die Begegnung zustande gekommen.Damit sich das Team Safiental bestmöglich auf das Spiel einstellen kann, hier schon einmal die Aufstellung des FC Nationalrat:Tor: Geri Müller; Feldspieler: Toni Bortoluzzi (Captain), Martin Bäumle, Laurent Favre, Lieni Füglistaller, Hannes Germann, Maya Graf, Alfred Heer, Antonio Hodgers, Hugues Hiltpolt, Beat Jans, This Jenny, Martin Landolt, Christian Lüscher, Eric Nussbaumer, Jürg Stahl, Jean-François Steiert, Andy Tschümperlin, Alec Von Graffenried, Christian Wasserfallen, Martin Baltisser, Guido Fürer, Lorenz Jaggi, Markus Wagner. Trainer: Roger Hegi.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Zeitung MEHR