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Schmerkner Ortsbürger begaben sich auf hölzerne Spuren

Der Besuch der Firma Tanner Kehlleisten AG stand im Mittelpunkt der diesjährigen Güterbegehung der Ortsgemeinde Schmerikon. Das Unternehmen beliefert schweizweit Kunden mit massgeschneiderten Leisten.

Südostschweiz
22.08.11 - 02:00 Uhr

Von Renate Ammann

Schmerikon. – Weder Wald noch andere Ländereien der Ortsgemeinde Schmerikon (OGS) wurden an der samstäglichen Güterbegehung besichtigt, sondern ein Unternehmen, das dank einem Baurechtsvertrag auf einem dafür idealen Gelände Hallen für seine Produktion erstellen kann. Ob eine lange Wanderung bei den hochsommerlichen Temperaturen ein ebensolch grosses Interesse bei den Ortsbürgern ausgelöst hätte, sei dahingestellt. Nur gerade rund 15 Minuten Fussweg lagen zwischen der Begrüssung durch den Präsidenten des Ortsverwaltungsrates, Thomas Kuster, an der Aabachbrücke und dem Ziel in der Hanfteilstrasse. Offensichtliche Freude über den Besuch der Ortsbürger herrschte beim Seniorchef des Unternehmens, Heinrich Tanner, seinem Sohn Oliver, der im Moment noch die Stellvertretung des Vaters inne hat, und Sohn Pascal, er steigt demnächst ins Geschäft ein. Im Zeitraffer erfuhren die Gäste vom stetigen Aufstieg der 1946 von Theo Stalder gegründeten und 1997 von Familie Tanner übernommenen Firma.

Vor sechs Jahren wurde das Konzept für einen Neubau realisiert. Dieser bietet genügend Platz, um neben der Herstellung von Leisten auch die Produktion von Treppenkanten neu ins Sortiment aufnehmen zu können. «Demnächst übernehmen wir die Schreinerei von Urs Zigerlig, die gleich nebenan liegt und perfekt eingerichtet ist», informierte Tanner über die Zukunftspläne.

Quarantäne für Holz

Dass alle mit grossem Engagement hinter dem Unternehmen stehen, zeigte sich vom ersten Moment der Führung an. Ob Ahorn, Buche, Eiche, Esche oder Kirschbaum, Pascal Tanner kennt alle zur Verfügung stehenden Holzarten aus dem Effeff. «Wir haben vier Schweizer Holzlieferanten und einen aus Deutschland», erklärte er, auf Tropenholz jedoch werde aus Kostengründen fast ganz verzichtet.

Um dem Holzwurm oder anderem unerwünschten Ungeziefer im Holz vorzubeugen, kommt das gelieferte Holz zunächst für eine Weile in Quarantäne. Danach werden die bestellten Sockel-, Profil- und Abdeckleisten sowie Treppenkanten nach Wunsch und nach Vorgaben des Kunden gefertigt und je nach Verwendung lackiert, gebeizt, geölt oder mit Speziallacken überzogen. Aufgrund vieler automatisierter Vorgänge und stetig optimierten Arbeitsabläufen können Bestellungen innert drei Tagen erledigt werden.

Treffpunkt «Mehrzweckgebäude»

Ungefähr 2500 Artikel hat die Firma im Angebot, mit denen Kunden schweizweit beliefert werden. «Unsere Kunden sind in erster Linie Bodenleger», informierte Tanner, doch ab und zu gebe es auch Aufträge für Möbelstücke von Privatpersonen. Nach einem letzten Blick in die neue Lagerhalle verabschiedeten sich die Ortsbürger und nahmen den Weg zum Herbag-Areal unter die Füsse.

Im neuen «Mehrzweckgebäude», wie Thomas Kuster die dortige Halle mit leicht ironischem Unterton nannte, stand für die kommenden Stunden das gesellige Beisammensein mit reichlich Verpflegung im Mittelpunkt.

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