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Schiers sitzt auf viel Industrieland fest

Die Gemeinde Schiers besitzt eine Industrielandreserve. Weil diese nicht als Ganzes verkauft werden kann, sollen jetzt lokale Betriebe zum Zuge kommen.

Südostschweiz
28.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Béla Zier

Schiers. – Die Gemeinde Schiers will ihre Strategie in Sachen Nutzung der ihr verbliebenen Industrielandreserve ändern. Die Gemeinde besitzt noch ein Areal von rund 12 000 Quadratmetern. Dieses wollte der Gemeindevorstand eigentlich als Ganzes verkaufen. Das konnte aber bisher mangels Nachfrage nicht umgesetzt werden. An der Gemeindeversammlung vom kommenden Freitag wird deshalb eine Praxisänderung beantragt.Der Strategiewechsel beinhaltet im Kern, dass die Landreserve auch in kleineren Teilparzellen verkauft oder im Baurecht abgetreten werden kann. Damit will man erreichen, dass sich den kleineren und mittleren Gewerbebetrieben der Zugang zu diesem Boden öffnet. «Es macht wenig Sinn, auf einen vermeintlich in Lauerstellung wartenden Industriepartner zu setzen, gleichzeitig aber den einheimischen Betrieben das für ihre Entwicklung notwendige Land vorzuenthalten», ist in der Botschaft zuhanden der Stimmbürgerschaft festgehalten.

Grosse Sorgen um die Finanzen

An der Gemeindeversammlung will man dem Souverän zudem die düsteren Finanzperspektiven von Schiers aufzeigen. Die Defizite der letzten fünf Jahre haben das Eigenkapital um die Hälfte auf 3,2 Millionen Franken schrumpfen lassen. Dazu geführt haben unter anderem grosse Mindererträge infolge zweier kantonaler Steuergesetzrevisionen. Zwar wurde 2009 der Steuerfuss auf 120 Prozent angehoben, das reicht aber für eine finanzielle Trendwende nicht aus.Eine Gesundung der Gemeindefinanzen sei mittelfristig nur möglich, wenn die Ausgaben weiter reduziert und neue Einnahmen erschlossen werden, hält der Gemeindevorstand in der Vorlage fest. Deshalb wurden bereits Sparmassnahmen eingeleitet und geplante Investitionen zurückgestellt. Wie sich das aufs Budget für 2011 auswirken wird, ist noch unklar, da sich der Voranschlag noch in Arbeit befindet. An der Gemeindeversammlung soll eine finanzielle Auslegeordnung präsentiert werden, um den Puls der Bevölkerung auf die in Angriff genommenen Massnahmen zu spüren.

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