Nach fünf Minuten war alles schon fast vorbei

Von Jürg Sigel

Fussball. – Die Hoffnung der Churer auf ein Erfolgserlebnis in Schaffhausen war gestern im Stadion Breite sehr schnell sehr klein geworden. Nach nur fünf Minuten führte die SV Schaffhausen bereits mit 2:0. Auch nach der Pause fackelten die Einheimischen nicht lange. Gianluca Frontino, schon Schütze des 1:0, vom Penaltypunkt aus erzielt, bezwang Chur-Schlussmann Marko Zuvic zum 3:0.Das war die endgültige Entscheidung in einem Spiel, in welchem die Schaffhauser auf mehrere Stammspieler verzichten mussten. Doch die sieben Absenzen erwiesen sich nur auf dem Papier als vermeintliches Handicap. Die SVS verfügte immer noch über genügend gutes Personal – allen voran Gianluca Frontino und Gennaro Frontino. Über ein solch starkes Duo verfügte Chur 97 im Duell der 1.-Liga-Absteiger nicht.

Auch die Gäste mit Torchancen

Es war allerdings nicht so, dass die Bündner einem drückend überlegenen Widersacher gegenüberstanden. Die Churer hatten vor allem in den ersten 45 Minuten nur bedingt weniger Spielanteile und durch Neuzugang Yusuf Akyer, Marius Zarn und Mario Fausch auch erstklassige Abschlussmöglichkeiten. Im Gegensatz zu den kaltblütigen Platzherren wusste das Team von der Ringstrasse mit seinen Möglichkeiten aber nichts anzufangen. Oft wurde im gegnerischen Strafraum zu umständlich agiert.

Mani verletzt ausgeschieden

Erst nach dem fünften Treffer (66.), für den mit Beni Ciglar ausnahmsweise nicht einer der beiden Frontinos verantwortlich zeichnete, drosselte die SVS die Motoren etwas. Chur 97, durch Michael Manis verletzungsbedingten Ausfall wegen des bereits ausgeschöpften Auswechselkontingents auf zehn Mann reduziert, versuchte zwar, noch etwas Resultatkosmetik zu betreiben. Aber Akyer war der Einzige, der die Kugel über die Torlinie zu befördern vermochte. Der 23-Jährige, der letzte Saison in der Challenge League für Vaduz spielte, kann nach seinem Debüt im Chur-Dress zwar noch nicht schlüssig beurteilt werden. Dass er tatsächlich die erwartete Verstärkung sein wird, deutete Akyer, dessen Engagement beim Bündner Stadtklub bis zur Winterpause beschränkt ist, am gestrigen Abend aber mehrmals an. Im rechten Mittelfeld eingesetzt, gefiel Akyer durch seine Einsatzbereitschaft, Schnelligkeit und die spielerischen Fähigkeiten.

SVS war einfach besser

Chur 97 hat im laufenden Championat schon auf ärgerliche Art und Weise Punkte eingebüsst. Gestern brauchte sich die Mannschaft um Spielertrainer Zarn indes – abgesehen vom fahrlässigen Umgehen mit den Torchancen – nicht gross zu ärgern. Natürlich darf es nicht sein, dass man nach fünf Zeigerumdrehungen schon mit zwei Treffern zurückliegt. Alles in allem sind die 97er aber einem Gegner unterlegen, der schlicht besser war. Allerdings hat die Niederlage zur Folge, dass sich das Churer Ensemble zumindest in näherer Zukunft in der Tabelle nun nach hinten orientieren muss. Der Punktevorsprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz ist klein.

SV Schaffhausen – Chur 97 5:1 (2:0)

Breite. – 350 Zuschauaer. – SR Dodic.Tore: 3. Gianluca Frontino (Foulpenalty) 1:0. 5. Gennaro Frontino 2:0. 48. Gianluca Frontino 3:0. 57. Gianluca Frontino 4:0. 62. Akyer 4:1. 66. Ciglar 5:1.SV Schaffhausen: Hollecker; Wirth, Kuc, Glisic, Schmidtke; Dubach, Gianluca Frontino (66. Schmidig), Staub, Arslani (60. Aulisio); Ciglar, Gennaro Frontino (77. Schwarzer).Chur 97: Zuvic; Waser, Mani, Masri (35. Maffiew), Banduliev; Akyer, Zarn, Bürkli (60. Sutter), Derungs; Kameri, Fausch (46. Giacomelli).Bemerkungen: SV Schaffhausen ohne Reber, Lettieri, Notarfrancesco, Portmann (alle verletzt), Marrkovic (krank), Müller (abwesend) und Schuler (gesperrt). Chur 97 ohne Joos und Meier (beide verletzt). 68. Mani verletzt ausgeschieden. – 16. Waser rettet auf der Torlinie. 38. Pfostenschuss Gianluca Frontino. – Verwarnungen: 19. Bürkli, 41. Derungs, 61. Banduliev, 77. Waser, 87. Schmidig (alle wegen Foulspiels).