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Kraftwerk Sand wird erneuert

Die Produktionsanlagen der untersten Plessurstufe des Kraftwerks Sand in Chur werden bis im Frühjahr 2012 totalsaniert. Kürzlich wurde eine erste neue Maschinengruppe wieder in Betrieb genommen.

Südostschweiz
12.10.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Chur. – Um bis zum Konzessions- ende im Jahr 2061 wirtschaftlich und sicher Strom produzieren zu können, werden bis im Frühjahr 2012 die drei seit 1947 bestehenden Maschinengruppen im Kraftwerk Sand komplett ersetzt. Dabei werden die beiden Plessur-Turbinen durch Francis-Turbinen ersetzt. Diese weisen die gleichen hydraulischen Daten wie die jetzigen Turbinen auf. Gemäss Angaben von Alfred Janka, Geschäftsführer der Gemeindekorporation Kraftwerk Chur-Sand, kann die Leistung aber dank des besseren Wirkungsgrads wesentlich gesteigert werden. Nach der Erneuerung rechnet er mit einer Steigerung der mittleren, jährlichen Energieproduktion von rund 6,5 Prozent.Für die Erneuerung der Rabiosa-Gruppe wurde eine Pelton-Turbine ausgewählt. Die mittlere jährliche Produktion kann hier um rund 3,5 Prozent gesteigert werden. Im Oktober 2009 wurde mit der Demontage und den Abbrucharbeiten der Maschinengruppen 1 und 2 begonnen. Im vergangenen Juni erfolgte die Montage der Kugelschieber sowie der Turbine der Maschinengruppe 2.

Investitionen von elf Millionen

Mit dem Verlauf der Arbeiten ist Janka bislang zufrieden; der Terminplan konnte eingehalten werden. Von der Gesamtsumme des Kostenvoranschlags über 11,3 Millionen Franken wurden bis heute Aufträge im Umfang von rund neun Millionen Franken vergeben. Dies entspricht einem Anteil von rund 80 Prozent. Auch die bisher angefallenen Kosten liegen im Rahmen der vorgegebenen Finanzplanung.Im hydrologischen Jahr 2008/09 (1. Oktober 2008 bis 30. September 2009) gelang es zwar nicht, die überdurchschnittliche Vorjahresproduktion zu erzielen. Hingegen resultiert im Werk Sand gegenüber dem langjährigen Mittelwert eine sehr gute Produktionssteigerung. Diese beziffert sich bei 51,3 Gigawattstunden (GWh). Im Vergleich zum langjährigen Mittel wurde acht Prozent mehr Strom produziert. Gegenüber dem Vorjahr betrug die Produktionsminderung 5,6 Prozent. Die erneut sehr gute Sommerproduktion übertraf mit 35,14 GWh das langjährige Mittel um 8,8 Prozent.Bei der Jahresproduktion stehen sich ein Winteranteil von 31,5 Prozent und ein Sommeranteil von 68,5 Prozent gegenüber. Das Plessurwerk steuerte 91 Prozent und das Rabiosawerk neun Prozent der Gesamtproduktion bei. Die Korporationsgemeinden bezogen im Berichtsjahr knapp 1,97 GWh Gratisenergie und rund 30,2 GWh Beteiligungsenergie. Die restliche produzierte Energie von rund 19 GWh übernahm die Stadt Chur. (jy)

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