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Knickerbocker und «Holzbödä»

Bei Nez Rouge Fahrer Kurt Hauser kommen Erinnerungen an seine Kindheit auf, wenn er an Weihnachten denkt.

Südostschweiz
23.12.14 - 01:00 Uhr

Von Eliane Künzler

Glarus. – Kurt Hauser ist Fahrer bei der Non-Profit-Organisation Nez Rouge und fährt auch an Heiligabend. «Ich tue das sehr gern. So habe ich spannende Begegnungen, und wir sammeln für einen guten Zweck», sagt der 71-Jährige. Liebevoll blicken seine grossen blauen Augen dazu hinter seiner Brille hervor.

Auf dem Tisch liegen Erinnerungen, Fotos aus seiner Kindheit. «Meine Mutter weilte oft im Spital zur Erholung, da sie Asthma hatte», sagt Hauser, der Älteste von vier Söhnen. Für seine Mutter sei er immer der Grosse gewesen, der auf seine Brüder aufpasste und seine Mutter unterstützte.

«Meine Mutter war vielseitig talentiert und hat gerne den anderen Leuten geholfen.» Für Weihnachten habe sie allen vier Söhnen den gleichen Pullover gestrickt und ihnen Knickerbocker geschneidert. «Wir waren sehr froh, wenn wir so etwas bekommen haben», sagt Hauser. Seine Mutter habe ihnen trotz weniger vorhandener Mittel diese praktischen Sachen gemacht und schön eingepackt unter den Baum gelegt.

«Holzbödä» waren das Grösste

«Unser Tanti hat das ganze Jahr hindurch etwas Geld zur Seite gelegt, damit sie uns Buben an Weihnachten die schönsten Geschenke machen konnte», erzählt Hauser mit Freude weiter. So habe es nebst den notwendigen nützlichen Sachen auch Spielsachen und anderes gegeben.

Einmal hätten unter dem Weihnachtsbaum «Holzbödä» gelegen; Lederschuhe mit einem dicken Holzboden, welche sich Hauser sehnlich gewünscht hatte. «Das war für mich das absolut Grösste.» Sein Vater habe nachträglich aus einem alten Autoreifen Gummisohlen geschnitten und auf die «Holzbödä» genagelt.

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