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Jeker: «Ich bin mit Freude hier und nicht mit Wehmut»

Die drei bisherigen Stammaktionäre der Bergbahnen Savognin AG sind überzeugt, dass ihr Aktienpaket bei den österreichischen Investoren in guten Händen ist. Auch die Gemeinde Savognin ist begeistert.

Südostschweiz
02.12.10 - 01:00 Uhr

Von Christian Buxhofer

Leo Jeker, einer der drei Stammaktionäre, die ihr Paket den drei Investoren Markus Schröcksnadel, Anton Schmidl und Peter Schmidl verkauften, hat es gestern an der Medienorientierung auf den Punkt gebracht: «Ich bin mit Freude hier und nicht mit Wehmut.» Dass die österreichischen Unternehmer in Savognin das Zepter übernehmen und am Berg investieren möchten, wird auch ausdrücklich von der Gemeinde begrüsst: «Heute beginnt für uns eine neue Ära, und wir können von einem historischen Tag reden», sagte Gemeindepräsident Patric Vincenz. Der Einstieg der drei Investoren sei ein weiterer Meilenstein der Bergbahnen und der Region. Es gehe nicht nur um die Sicherung der Zukunft der Bergbahnen, sondern auch um jene der Region. Die Gemeinde Savognin sei «bereit und motiviert», mit den neuen Leuten «den gemeinsamen Weg» zu beschreiten.Die 16 500 Namenaktien (Stammaktien) waren bisher zu je einem Fünftel im Besitz von Leo Jeker, Astrid Kuoni, Jörg Pool, Renzo Cavegn und der Gemeinde Savognin. Jeker, Kuoni und Pool verkauften ihre Stammaktien sowie einige Inhaberaktien an die drei Investoren, sodass diese nun 51 Prozent des gesamten Aktienkapitals besitzen. Cavegn und die Gemeinde Savognin hatten laut Verwaltungsratspräsident Reto Mengiardi ein Vorverkaufsrecht, von dem sie aber keinen Gebruch machen wollten.

Langfristiges Engagement

Jeker machte gestern keinen Hehl daraus, dass ihm, Jörg Pool und der Familie Kuoni der Verkaufsentscheid nicht ganz leicht gefallen sei: «Aber wir sind stolz und freuen uns, die Basis für den Einstieg eines auf Langfristigkeit ausgerichteten strategischen Investors gelegt zu haben.» Seinen Nachfolgern bescheinigt Jeker hohe fachliche und soziale Kernkompetenzen. Auch stünden nun die erforderlichen Mittel für Investitionen zur Verfügung. Handlungsbedarf sieht Jeker, der vorerst weiterhin dem Verwaltungsrat angehören wird, vor allem beim Sessellift Tigignas-Somtgant, der 2012 durch eine neue Anlage ersetzt werden müsse. Später seien dann die Lifte in Radons sowie weitere Beschneiungsanlagen an der Reihe. Die raumplanerischen Voraussetzungen seien dafür bereits geschaffen. Probleme hätte Jeker hingegen gesehen, wenn das Skigebiet Teil des Parc Ela geworden wäre, wie er gestern betonte.Neben dem Weiterausbau des Angebots als «Familien-Berg» im Winter und Sommer war Jeker bei der Investorensuche auch wichtig, dass die neuen Besitzer die bisherige Führungsphilosophie fortsetzen und weiterhin eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Territorialgemeinden pflegen werden sowie das gleiche «Herzblut» an den Tag legen wie er. Und er ist überzeugt, dass sich das Engagement von Markus Schröcksnadel und der beiden Brüder Anton und Peter Schmidl für die Region bezahlt machen werde.

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