Graubünden erhält seine erste Wildüberführung
Die Sanierung der A13 in der Region Fünf Dörfer kommt in Bewegung. Das 100-Millionen-Projekt soll ab Ende 2014 zur Umsetzung gelangen. Zusätzlich ist unterhalb Trimmis eine Wildüberführung geplant.
Die Sanierung der A13 in der Region Fünf Dörfer kommt in Bewegung. Das 100-Millionen-Projekt soll ab Ende 2014 zur Umsetzung gelangen. Zusätzlich ist unterhalb Trimmis eine Wildüberführung geplant.
Von Gion-Mattias Durband
Trimmis. – Die Zusammenlegung der Nord- und der Südspur der A13 bei Trimmis, eine Wildüberführung und eine neue Strassenbrücke zwischen Zizers und Untervaz – in der Region Fünf Dörfer stehen ab 2014 umfangreiche Sanierungsarbeiten auf dem Plan. Nach verschiedenen Verzögerungen geht es bei den seit Längerem geplanten Projekten endlich an die Umsetzung, wie der «Prättigauer & Herrschäftler» berichtet.
Nordspur nicht mehr normgemäss
Kern der Sanierungsarbeiten bildet die Verlegung der Nordspur der A13, welche heute getrennt von der Südspur nahe der Trimmiser Dorfgrenze verläuft. Sie soll künftig entlang der Südspur und der Bahnlinien von SBB und RhB geführt werden. Wie der zuständige Projektleiter des Bundesamts für Strassen (Astra), Roman Kurath, erklärt, weist die ältere Nordspur seit Längerem Sanierungsbedarf auf. So entsprechen etwa Belag, Umzäunung und der zu schmale Fahrbahnquerschnitt mit dem fehlenden Standstreifen nicht mehr den geltenden Standards für Nationalstrassen. Aus diesen Gründen gilt für die A13 auf diesem Streckenabschnitt derzeit Tempolimite 100, wie Kurath ausführt. Eine Verbreiterung der bestehenden Nordspur wäre zwar möglich, würde aber unter anderem zusätzliches Land im angrenzenden Industriegebiet beanspruchen. Zudem könnte das Lärmproblem bei Trimmis nur mit aufwendigen Massnahmen gelöst werden. Anhand des durchgeführten Variantenstudiums hat sich laut Kurath gezeigt, dass die nun vorgesehene Verlegung der Nordspur zur Südspur die klar bessere Lösung darstellt.
Promenade fürs Wild – mitsamt Wolf
Zeitgleich mit dem Neubau der Nordspur soll eine Wildüberführung errichtet werden, wie Kurath sagt. Zu stehen kommen soll die 50 Meter breite Rampe zwischen den Gebieten Halbmil und Oldis, wo heute die Nord- und Südspur der A13 wieder zusammenlaufen. Damit soll der durch Strassen durchschnittene, historische Wildkorridor retabliert werden. Für die Kosten der Spurverlegung und der Wildrampe in Höhe von 100 Millionen Franken kommt der Bund auf.
Werden dereinst auch Mitglieder des auf dem Calanda lebenden Wolfsrudels mithilfe des Millionen-Bauwerks die Talseiten wechseln? An die Raubtiere habe man dabei nicht spezifisch gedacht, sagt der kantonale Jagd- und Fischereiinspektor Georg Brosi. Es dürfe aber davon ausgegangen werden, dass auch diese die Rampe – die erste dieser Art im Kanton – benützten. Auf jeden Fall stehe dahinter nicht etwa die boshafte Absicht, den Wölfen den Weg nach Trimmis oder ins Prättigau zu öffnen, fügt Brosi scherzend an. Diese würden den Weg auch so finden – wenn dies auch derzeit mit grösseren gesundheitlichen Risiken verbunden sei.
Fertigstellung 2018 erwartet
Zusätzlich zu den 100 Millionen Franken sollen gut 30 Millionen für eine neue Strassenbrücke zwischen Zizers und Untervaz unmittelbar neben der bereits bestehenden Brücke aufgewendet werden. Gemäss Rolf Burri vom Astra soll diese die bestehende Brücke ersetzen, welche kapazitätsmässig nicht auf das heutige Verkehrsaufkommen ausgelegt und in einem schlechten Zustand ist. Die Baukosten tragen Bund und Kanton.
Laut Projektleiter Kurath sollen die Vorbereitungsarbeiten, wenn nichts dazwischenkommt, im Herbst 2014 beginnen, die Hauptarbeiten 2015. Mit der Fertigstellung der Projekte wird 2018 gerechnet.