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Furger und Staehelin trieben Flaigs Lohn in die Höhe

Ex-Präsident Peter Furger und sein Vizepräsident Thomas Staehelin haben die hohen Lohnzahlungen der Lenzerheide Bergbahnen an Ex-Direktor Rainer Flaig zu verantworten. Sie haben 2006 den Anstellungsvertrag totalerneuert.

Südostschweiz
25.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Hansruedi Berger

Lenzerheide. – Für einiges Aufsehen in der Bergbahnbranche hat die Entschädigung des früheren Direktors der Lenzerheide Bergbahnen AG (LBB), Rainer Flaig, gesorgt. Denn über 805 000 Franken hat er im Geschäftsjahr 2009/10 kassiert (Ausgabe vom 19. September). Während Flaig im Jahr zuvor noch knapp über 429 000 verdient hatte, kam letztes Jahr noch eine Abgangsentschädigung von fast 390 000 Franken hinzu. «Zahlungen jenseits von Gut und Böse», meinen nicht nur die Aktionäre; und auch in der Bergbahnbranche ist man nicht erfreut: «Solche Geschichten sind Gift für uns», sagt etwa der Verwaltungsratspräsident einer grösseren Bündner Bergbahngesellschaft.

Durch Zufall an die Öffentlichkeit

Dass diese Zahlen überhaupt an die Öffentlichkeit gelangt sind, ist eigentlich mehr einem Zufall zu verdanken. Weil die LBB-Aktien nach wie vor an der Börse gehandelt werden, müssen solche Zahlungen im Geschäftsbericht veröffentlicht werden.Rechtszeitig zur heute stattfindenden LBB-Generalversammlung in der Mehrzweckhalle Lenzerheide ist jetzt auch klar, wem Flaig diesen Geldsegen zu verdanken hat: Der neue Arbeitsvertrag wurde im Jahr 2006 vom damaligen LBB-Präsidenten Peter Furger und seinem Vizepräsidenten Thomas Staehelin mit Flaig ausgehandelt und unterzeichnet. Der Vertrag enthielt unter anderem höhere Lohnbezüge, eine Abgangsentschädigung und eine Kaderversicherung. Dies bestätigte der jetzige LBB-Verwaltungsratspräsident Christoph Suenderhauf gestern auf Anfrage.

Massive Besserstellung

Für Flaig bedeutete dies eine massive Besserstellung, erhielt er doch zuvor unter Verwaltungsratspräsident Benno Burtscher lediglich 200 000 Franken Grundlohn. Eine Abgangsentschädigung und eine Kaderversicherung habe es nicht gegeben, wie Burtscher gestern in einem Leserbrief in der «Südostschweiz» schreibt.Weshalb Furger und Staehelin so sehr auf Flaigs Wohlergehen bedacht waren, ist nicht klar. Beide waren gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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