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Ein verzerrtes Bild des Älplerfests vermittelt

Als ich Beat Rauch am Sonntagmorgen des Älplerfestes gefragt habe, warum er am Samstagabend so früh verschwunden sei, meinte er, die Nacht davor sei halt sehr kurz gewesen.

Südostschweiz
24.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Zum Artikel «Käse, Polenta und angedrohte Prügel» in der Ausgabe vom 21. September.

Das kann es geben. Schade für den Beitrag, dem in billiger Boulevardmanier ein reisserischer Titel verpasst wurde, der mit dem Fest rein gar nichts zu tun hat. Er vermittelt erst einmal, man habe vor lauter Aggressionspotenzial in diesem wilden Haufen um seine Gesundheit fürchten müssen.Ich habe das pure Gegenteil davon erfahren. Ein freundlich gestalteter Platz, eine friedliche Menge, eine witzige Kapelle (hat Rauch auch die schon verschlafen?), tanzende, fröhliche Menschen. Zwischendrin einer, der ungefragt Nahaufnahmen der Festteilnehmer machte und Sprüche klopfte, der Wein sei teuer – das war der Journalist der «Südostschweiz», Beat Rauch. Interessant ist, dass er selber schreibt, Älplerinnen und Älpler seien eine nicht immer ernst genommene Berufsgruppe. Genauso fühle ich mich nach seinem Text.

Christian Schläpfer, Älpler, St. Gallen

Aus verständlichen Gründen hat die im Geschäftsbericht der Lenzerheide Bergbahnen AG (LBB) aufgeführte Entschädigung für den CEO Rainer Flaig für das Geschäftsjahr 2009/10 in der Höhe von 805 587 Franken Diskussionen ausgelöst. Dabei entsteht der Anschein, es wolle niemand verantwortlich sein. Deshalb muss nun die Wahrheit auf den Tisch.Ich erwarte daher, dass die Verantwortlichen der LBB AG spätestens anlässlich der Generalversammlung von morgen Samstag die Aktionärinnen und Aktionäre wahrheitsgetreu über die massgebenden vertraglichen Grundlagen und deren Urheber informieren werden.Was den Verwaltungsrat der Lenzerheide Bergbahnen Danis Stätz AG angeht, welcher bis am 4. August 2005 im Amt war und dem ich als Präsi-dent vorstand, ist festzuhalten, dass sich der mit dem Direktor im Jahr 2002 vereinbarte Jahreslohn aus einem Grundlohn von deutlich unter 200 000 Franken und einer moderaten leistungsabhängigen Beteiligung am Geschäftserfolg zusammensetzte. Mit dem Direktor hatte der damalige Verwaltungsrat keine Abgangsentschädigung vereinbart, und es wurde auch keine zusätzliche Kaderversicherung für die Personalfürsorge abgeschlossen. Die im aktuellen Geschäftsbericht erwähnte Basisvergütung von 354 453 Franken und die Abfindungsentschädigung von 388 159 Franken müssen somit ihre Grundlage in einer späteren Vereinbarung haben, die von einem anderen Verwaltungsrat zu verantworten ist.

Benno Burtscher, Valbella

Letzte Woche wurde an der Pädagogischen Hochschule in Chur eine Forschungstagung zum Thema «Mehrsprachigkeit in der Schule» mit hochrangigen Referenten durchgeführt. Eingeladen gewesen war auch Andreas Wieland, CEO der Firma Hamilton in Bonaduz. Er musste passen wegen eines Auslandaufenthalts. Was Wieland von der Mehrsprachigkeit unseres Kantons hält, wurde kurz während eines Referates eingeblendet. Unter anderem schreibt Wieland: «Es fällt mir auf, dass Romanen, die sich bei uns bewerben, die deutsche Sprache oft ungenügend beherrschen. Für diese Leute ist das Romanische nicht karrierefördernd, sondern eher ein Grund, Zusatzschlaufen drehen zu müssen, um dasselbe zu erreichen wie Personen (schweizer-)deutscher Muttersprache.» Ende Zitat.Wielands Aussage mag ja im Einzelfall zutreffen. Aber im Generellen hat er den Spruch «Tgi che sa rumantsch sa dapli» nicht ganz begriffen. Klar, als Wirtschaftskapitän bevorzugt Wieland Deutsch und Englisch. So bleibt nur noch abzuwarten, bis er die Adresse seines Firmensitzes (Headquarter) in Bonaduz – die Via Crusch – in Kreuzgasse oder noch besser Crossroad umbenennt. So würde wahrscheinlich die internationale Kundschaft nicht allzu sehr durchs Romanische geschockt.

Flavio Huonder, Domat/Ems

Im Kampf gegen die Schwindsucht des Transportanteils der Schiene im alpenquerenden Transit-Güterverkehr sind bisher sämtliche Versuche gescheitert. Die wiederholten Versprechen aus Bundesbern waren nichts als Sprechblasen, die zerplatzten.Daran wird auch die im Bau befindliche und Milliarden von Franken verschlingende Neat noch während Jahrzehnten nichts ändern, wenn nicht Bewegung in die Verkehrspolitik kommt.Dass nur Neuverhandlungen mit der EU an der festgefahrenen Situation etwas ändern können, ist auch für unseren Verkehrsminister klar. Nur verspricht er sich davon nicht viel. Hat er doch noch im Frühjahr im Zusammenhang mit der Idee einer Alpentransitbörse erklärt: «... es geht hier ein bisschen um die Quadratur des Zirkels.» Also was nun?Es braucht eine Güterverlagerungspolitik mit neuem Motor. Dass Moritz Leuenberger, der Hauptakteur des gescheiterten Landverkehrsabkommens, keine Lust an Neuverhandlungen mit der EU verspürt, ist aus seiner Sicht nachvollziehbar. Es obliegt jetzt dem neu zusammengesetzten Bundesrat, insbesondere der neuen Verkehrsministerin oder dem neuen Verkehrsminister, umgehend und mit Nachdruck von der EU Nachverhandlungen zu fordern. Und zwar in dem Sinne, wie sie der im letzten Jahr verstorbene Urner alt Ständerat und Jurist Franz Muheim in einem Lagebericht zur schweizerischen Transitverkehrspolitik bereits in der «SonntagsZeitung» vom 6. Juni 2003 unter dem Titel «Neuverhandlungen mit der EU unumgänglich» gefordert hat. Von Quadratur des Zirkels ist darin keine Rede. Dafür von einer klaren Analyse, offenen Fragen, klaren Forderungen, Verhandlungsbedingungen und EU-Grundsätzen, die hinterfragt werden müssen.Seine Ausführungen sind aktueller denn je und dies nicht zuletzt im Hinblick auf die Neubesetzung des Verkehrsministerpostens.

Albert Bissig, Chur

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