Die Kantonspolizei zieht Bussen zurück
Waren es Zehntausende, Tausende, ein paar Hundert? Über Zahlen redet die Kantonspolizei Graubünden nicht. Fest steht aber: Die Kapo hat auf der A13 bei Zizers Bussen verteilt und muss sie jetzt annullieren.
Waren es Zehntausende, Tausende, ein paar Hundert? Über Zahlen redet die Kantonspolizei Graubünden nicht. Fest steht aber: Die Kapo hat auf der A13 bei Zizers Bussen verteilt und muss sie jetzt annullieren.
Von Pierina Hassler
Chur. – Am 11. April bekommt Marco. W.* Post von der Kantonspolizei Graubünden. Dem Mann ist sofort klar: Mist, eine Busse! Und zwar wegen zu schnellem Fahren. W. kann sich nämlich gut erinnern: Auf der A13 bei Zizers hatte es geblitzt. Nicht eben erfreut öffnet er den Brief und staunt …
Eine fehlende Verkehrstafel
Im zweiten Satz steht nämlich: «Da die Geschwindigkeitsreduktion auf 80 Stundenkilometer im Baustellenbereich nicht korrekt signalisiert war, ist die Busse ungültig und wird zurückgezogen.» Falls Herr W. die Busse schon bezahlt habe, soll er sich doch mit der Kantonspolizei Graubünden in Verbindung setzen – oder gleich die Bankverbindung schriftlich für eine Rücküberweisung bekannt geben.
Schmunzelnd liest W. auch noch den letzten Satz im Brief. «Mit der Bitte um Entschuldigung, freundliche Grüsse.»
Was war aber das Problem bei der Einfahrt Zizers, Höhe Garage Stock, Fahrtrichtung Norden? Warum stellte die Polizei Bussen aus und musste alle die bis und mit 31. März verteilt wurden, wieder zurückziehen? Daniel Zinsli von der Kantonspolizei weiss es. «Bei dieser Baustelle fehlte eine Verkehrstafel.» Das habe die Polizei gemerkt und beschlossen, alle Bussen zurückzuziehen.
Stark befahrene Strecke
Doch eine Frage beantwortet Zinsli nicht. Nämlich, wie viele Bussen die Kantonspolizei insgesamt überhaupt verschickt hat. Respektive wie viel Geld der Polizei mit der Annullation der Bussen entgangen ist. «Die Anzahl der betroffenen Fahrzeuge kann ich nicht bekannt geben», sagt er. Diese Antwort lässt Raum für Spekulationen. Denn die Strecke Chur–Zürich ist stark befahren. Wenn an der Baustelle bei der Einfahrt Zizers niemand die 80er-Begrenzung sehen konnte, weil die Tafel fehlte, dürften es mehr gewesen sein als nur ein paar Hundert Bussen.
*Name der Redaktion bekannt
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