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Die Glarner als Pioniere im Skisport

Glarus. – Auch im Skisport waren die Glarner Pioniere. Fritz Marti, Chef des ersten Ski-Clubs der Schweiz, erzählte darüber. Die treibende Kraft war Christof Iselin, der sich von einem Buch «Auf Schneeschuhen durch Grönland» hatte inspirieren lassen und sich selbst ein paar primitive Skis bastelte.

Südostschweiz
26.11.11 - 01:00 Uhr

Er machte seine Probefahrten in der Nacht und bei Schneegestöber, aus Angst, als Spinner angesehen zu werden.

Das war 1891. Ein Jahr später erhielt er echte Skis aus Norwegen. Zwei Norweger leiteten ihn an, wie man Ski fährt. Im SAC Tödi glaubte man Iselin vorderhand nicht, was er erzählte. 1893 bestieg Iselin zusammen mit den beiden Norwegern auf Skis den Schilt.

Auch die Skiherstellung gab es schon früh in Glarus. 1892/93 verkaufte Melchior Jakober an der Zollhausstrasse in Glarus in seiner Schreinerei 70 Paar Skis. Zuerst nannte er seinen Ski «Melchior-Jakober-Ski», später «Glarona-Ski».

Dass das erste Skirennen der Schweiz auch in Glarus stattfand, erstaunt in diesem Umfeld nicht mehr. Erst nach dem dritten Skirennen im Januar 1904 wurde angeregt, einen Schweizerischen Skiverband zu gründen.

Die Glarner setzten sich sehr dafür ein, den Skilauf zu fördern, sei es mit Vorträgen oder Unterricht. Später bauten die Schweizer Kurorte auf dem von den Glarnern Geleisteten auf. 1932 wurde die Glarnerin Rösli Streiff in Cortina d’Ampezzo Slalom- und Kombinations-Weltmeisterin.

Fritz Marti hat die Aufgabe, das Erbe zu bewahren: etwa mit nationalen Ausstellungen zum 100-Jahr-Jubiläums oder mit dem Buch «100 Jahre Skisport», das Werner Tschappu zusammengetragen hatte. Auch ein Skisportmuseum im Obergeschoss eines Nebengebäudes des Freulerpalastes konnte eingerichtet werden. Dort wird der Bogen von Rösli Streiff bis zu Vreni Schneider gespannt. (ih)

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