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Der «Turmbau zu Vals» wird wohl ein Entwurf bleiben

Aus dem geplanten Turm als Erweiterung des Valser Thermenhotels wird vermutlich nichts. Dieser Ansicht ist auch Margrit Walker-Tönz, Präsidentin der Hoteba-Kommission.

Südostschweiz
21.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Jano Felice Pajarola

Vals. – Am vergangenen Freitag hat der vor erst neun Monaten eingesetzte neue Verwaltungsrat von Hotel und Thermalbad Vals (Hoteba) das Aktionariat der AG – die Hoteba-Kommission der Gemeinde – über die Zukunftspläne für den Betrieb informiert (Ausgabe vom Samstag). Dabei wurde auch bekannt, dass der 60 bis 70 Meter hohe Turm als Hotelausbau in der ursprünglichen Form nicht weiterverfolgt werden soll – ein Entscheid, den Gemeinde- und Kommissionspräsidentin Margrit Walker-Tönz bestätigt. In der vom Verwaltungsrat genannten Investitionssumme von 30 bis 40 Millionen Franken für die nächsten sechs Jahre seien zwar zusätzliche Hotelzimmer enthalten, den Turm «wird es aber eher nicht geben», sagt Walker-Tönz. «Auch Architekt Peter Zumthor» – von ihm stammt der Entwurf – «hat gesagt, er sehe diese Variante inzwischen weniger», erklärt die Hoteba-Präsidentin. Im Masterplan für das Thermenhotel gebe es auch andere Erweiterungsmöglichkeiten als den Turm. Mehr dazu wollen die Verantwortlichen zurzeit nicht verraten. «Besser, man macht – anders als früher – nicht Pläne publik, von denen man noch nicht weiss, ob sie realisiert werden können», findet Walker-Tönz.Offen bleibt ausserdem, ob Zumthor weiterhin der Hausarchitekt der Hoteba sein wird oder nicht. Walker-Tönz jedenfalls kann nichts dazu sagen. «Ich weiss es nicht. Ich kann dem Verwaltungsrat nicht vorgreifen. Die Strategie festzulegen ist seine Aufgabe, das Aktionariat entscheidet an der Generalversammlung. Persönlich», gibt Walker-Tönz zu, «habe ich die Zusammenarbeit mit Peter Zumthor immer sehr geschätzt.» Mit der Arbeit des neuen Verwaltungsrats schliesslich ist sie zufrieden: «Ich bin erstaunt, wie umfassend die Information am Freitag war, trotz der erst kurzen Amtszeit. Ich halte das Gremium für sehr kompetent, es nimmt seine Aufgaben ernst.»Zu tun hat Walker-Tönz derzeit aber noch an einer weiteren Front. Zwar wurde an der letzten Gemeindeversammlung ein Antrag, zwei Vorstandsgeschäfte durch die kommunale Geschäftsprüfungskommission untersuchen zu lassen, knapp verworfen. Die hängige Gestaltung der Poststrasse allerdings wurde an den Vorstand zur Überarbeitung zurückgewiesen. Die zentrale Frage ist dort die Wahl zwischen Asphalt und Pflastersteinen – respektive bei Letzterem zwischen Steinen verschiedener Herkunft.

Ist Valser Stein zu exklusiv?

«Vals muss auf seine Finanzsituation Rücksicht nehmen», betont Gemeindepräsidentin Walker-Tönz. «Ich habe nichts gegen Valser Stein auf der Poststrasse, aber er ist grundsätzlich eine exklusive Lösung und damit eher problematisch aus finanzieller Sicht.» Favorit des Vorstands war ein günstigerer Stein aus der Innerschweiz. Wie es nun weitergehen soll, muss spätestens im Frühjahr klar werden. Eines vermutet Walker-Tönz jetzt schon: «Der Alltag in Vals ist momentan friedlich. Aber auf die nächste Gemeindeversammlung hin wird man sich wohl wieder gegen mich formieren.»«Ich halte das Gremium für sehr kompetent.»

Margrit Walker-Tönz ist Gemeindepräsidentin von Vals.

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