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«Das Marketing ist eine Katastrophe»

Das Schweizer Käse-Marketing sei eine Katastrophe, sagt der Zürcher PR-Fachmann Klaus J. Stöhlker. Er beobachte das seit 20 Jahren. Und der Tilsiter habe ein besonders schlechtes Marketing.

Südostschweiz
27.01.12 - 01:00 Uhr

«Deshalb steckt diese Sorte schon seit Jahren in der Krise», so Stöhlker. Die ausländische Konkurrenz sei stärker.

Den österreichischen Käse lobt er speziell. Dieser komme mit Markencharakter daher. Eine positive Ausnahme gebe es aber auch in der Schweiz: «Der Greyerzer präsentiert sich hervorragend, mit viel Charme.» Er sei in ganz Europa «ein fantastischer Renner».

Der Tilsiter dagegen zeige sich in althergebrachter «Farbroutine»: gelb, grün und rot. Der holländische Gauda, bei dem auch seit Ewigkeiten auf Farbmodelle gesetzt werde, «läuft ebenfalls nicht mehr gut», vergleicht Stöhlke.

Katastrophal findet die Tilsiter-Werbung auch eine öffentliche Facebook-Gruppe namens «Tilsiter Werbung – Behinderter gehts nicht!». Im Fokus steht ein Spot, der auch auf Youtube zu sehen ist: Schwingerkönig Jörg Abderhalden gratuliert den Herstellern des Meister-Tilsiters. Der Tilsiter sei «eine vo de geilschte Chäs», aber die Werbung könne man nicht anschauen, heisst es auf der Pinwand der Gruppe. (sis)

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