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Bündner Skimarke Zai im Scheinwerferlicht

Die Disentiser Luxus- skimarke Zai schreibt auch noch nach acht Jahren rote Zahlen. Dank einem offiziellen Auftritt an den Ski- weltmeisterschaften soll sie nun aber zum Kult- objekt aufsteigen.

Südostschweiz
03.02.11 - 01:00 Uhr

Von Anne Césard

Zu den Luxusski der Marke Zai gibt es passende Mützen aus Merinowolle, liebevoll gestrickt von Turtè, Maria, Anna und ihren Mitbewohnerinnen aus dem Disentiser Altersheim. «Die Kappen laufen gut», sagt Benedikt Germanier, Geschäftsführer des kleinen Bündner Skiherstellers.Zum Kultstatus steigt Zai aber nicht mit Accessoires auf, sondern mit jenen Brettern, die mit schnörkellosem Design und ausgefeilter Technik den Anspruch perfekter Fahreigenschaften bieten. Dabei gibt es das Unternehmen, dessen rätoromanischer Name «zäh» oder «widerstandsfähig» heisst, erst seit 2003.Die Kappen von den alten Damen zeigen aber deutlich die Philosophie des Unternehmens auf. Das Credo von Zai ist Authentizität, auch wenn Wintersportler zwischen 3300 und 9800 Franken für ein Paar Zai-Ski bezahlen müssen und die Kundschaft somit vor allem aus Topmanagern und Adel besteht.

Spitzensport trifft auf Kunst

Der Gründer der Marke, Simon Jacomet, ist ein Spitzensportler, der nicht nur für die Marke Salomon arbeitete und die Schweizer Abfahrtsmannschaft trainierte, sondern auch in Florenz bildende Kunst studiert hat. Weil er aber keine Ski fand, die seinen Ansprüchen genügten, überzeugte er einige Geldgeber und fing selbst mit der Fabrikation an.Nun ist Zai erstmals offizieller Ausrüster der alpinen Skiweltmeisterschaften, die von Montag, 7., bis zum Sonntag, 20. Februar, in Garmisch-Partenkirchen (D) stattfinden. Die Firma wird somit erstmals im Kreis der ganz Grossen sichtbar.Als offizieller Ausrüster reiht sich Zai in eine Reihe mit den offiziellen Sponsoren wie dem deutschen Energiegiganten Vattenfall, dem Autobauer Audi oder dem Uhrenhersteller Hublot ein.Obwohl Zai nach wie vor rote Zahlen schreibt, soll die Gewinnschwelle in diesem Jahr überschritten werden. Im laufenden Jahr erwarte Zai einen Absatz von rund 1400 Paar Ski, in drei Jahren soll laut Germanier der Umsatz gar doppelt so hoch sein.

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