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«Mit Bernina-Jubiläum Aufmerksamkeit erlangt»

Bündner Tagblatt: Silvio Briccola, was hat das Jubiläum «100 Jahre Bernina» der Rhätischen Bahn (RhB) gebracht?Silvio Briccola (Leiter Steuerungsausschuss «100 Jahre Bernina»):

Südostschweiz
20.09.10 - 02:00 Uhr

Bündner Tagblatt: Silvio Briccola, was hat das Jubiläum «100 Jahre Bernina» der Rhätischen Bahn (RhB) gebracht?Silvio Briccola (Leiter Steuerungsausschuss «100 Jahre Bernina»): Ich bin überzeugt davon, dass wir mit unseren fünf Jubiläumsanlässen zum hundertjährigen Bestehen der Berninalinie, verteilt übers ganze Jahr, viel Aufmerksamkeit sowohl für die RhB als auch für den Kanton Graubünden erlangen konnten.

Woraus schliessen Sie das?

An all unseren Jubiläumsanlässen konnten wir einen grossen Publikumsaufmarsch verzeichnen. Die drei Publikumsfeste vom Mai in Tirano, vom Juni in Brusio/Poschiavo und vom vergangenen Wochenende in Pontresina wurden jeweils von fast 10 000 Personen mitgefeiert. An der grossen Geburtstagsfeier im Juni haben wir gar 15 000 Gäste gezählt. Auch unsere beiden Medienanlässe zum Bernina-Jubiläum, der Eröffnungsevent vom Januar in St. Moritz und die Geburtstagsfahrt im Juli, waren mit je rund hundert Medienschaffenden aus dem In- und Ausland sehr gut besucht. Entsprechend gross war unsere Medienpräsenz, sowohl regional, national und international.

Die RhB-Festivitäten wurden ja auch von namhaften Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterstützt.

Ja, und zwar massgeblich. So haben beispielsweise alle fünf Bündner Regierungsräte bei dem einen oder andern Anlass eine Aufgabe übernommen. Zuletzt nun Regierungspräsident Claudio Lardi, der am Samstag in Pontresina zusammen mit Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf einen der neuen Allegra-Triebzüge getauft hat. Unterstützung haben wir aber auch grenzüberschreitend aus Italien erhalten, wo ja in Tirano die Endstation der Berninalinie liegt. Etwa vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur der Region Lombardei.

Ein ausgiebiges Fest also, über alle Jahreszeiten und Regionen, das durchwegs gelungen ist. Wird davon auch etwas «Nachhaltiges» bleiben?

Ich meine ja; etwa die Vernetzung der verschiedenen Gemeinden und Tourismusorganisationen entlang der Berninalinie. Weil wir auch Graubünden Ferien und rund 60 nationale Sponsoren an Bord hatten, bleibt wohl auch eine Vernetzung im Kanton Graubünden und über die Kantonsgrenzen hinweg bestehen. Unsere Investitionen ins Jubiläumsjahr haben sich also gelohnt.

Hat sich das Jubiläum auch auf die Passagierzahlen ausgewirkt?

Das ist so. Auf der Berninalinie können wir gegenüber dem Vorjahr, welches mit einer Million Fahrgästen ein Spitzenjahr war, eine Zunahme von etwa 20 Prozent verzeichnen. Von diesem Zuwachs entfallen zwei Drittel auf den Bernina-Express und ein Drittel auf den Regionalverkehr. Wir sind trotz des derzeit tiefen Eurokurses vor allem von Süden nach Norden gewachsen. Das zeigt uns, dass wir mit unserem Angebot in dem für uns wichtigen norditalienischen Markt gut ankommen. Dafür spricht auch, dass die Anzahl Übernachtungen im Valposchiavo heuer um 15 Prozent gestiegen ist. Ausserdem haben wir aufgrund der Bernina-Festivitäten auf dem übrigen Schienennetz eine Sogwirkung verspürt. (ziv)

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