So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich: Energie sparen in Mietliegenschaften
Eine (mögliche) Energiemangellage in unserem Land ist seit einiger Zeit in aller Munde. Davon betroffen sind Mietparteien und Vermietende.
Eine (mögliche) Energiemangellage in unserem Land ist seit einiger Zeit in aller Munde. Davon betroffen sind Mietparteien und Vermietende.

von Marc Berger, eidg. dipl. Immobilien-Treuhänder und Mitglied von SVIT Graubünden, dem Schweizerischen Verband für Immobilienwirtschaft
Gemäss einer Medienmitteilung des UVEK (Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation) vom 2. November 2022 ist die Stromversorgungssicherheit der Schweiz im Winter 2022/23 nicht gravierend gefährdet. Trotzdem macht es Sinn, Energiesparpotentiale in Liegenschaften zu erkennen und Energiesparmassnahmen umzusetzen. Nicht zuletzt, weil die Energiepreise in diesem Jahr enorm gestiegen sind.
Energie sparen auf beiden Seiten
Mietparteien und Vermietende können die Entwicklung der Energiepreise nicht beeinflussen. Die Vermieter können jedoch die Haustechnik hinsichtlich Energieeinsparpotentiale überprüfen und Optimierungen vornehmen. Die Mieterinnen und Mieter können – durch geeignete Mittel - Energie und somit Kosten sparen. Auf einschlägigen Plattformen wie energieschweiz.ch oder svit.ch findet man viele Beispiele, wie jeder Haushalt etwas zum Energiesparen beitragen kann.
Während Mieterinnen und Mieter den eigenen Energieverbrauch selbst steuern können, benötigen Vermieterinnen und Vermieter beim Umsetzen von Energiesparmassnahmen das richtige Mass an Fingerspitzengefühl, ist es doch oftmals ein schmaler Grat zwischen sinnvollen und kontraproduktiven Massnahmen. Sind Sicherheitsaspekte wie ungenügende Ausleuchtung oder Gesundheitsaspekte wie ungenügende Raumtemperatur von Massnahmen betroffen, kann das bei den Leidtragenden zu Unmut führen. Es ist ratsam, sich an den Leitsatz «So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich» zu halten.
Mit Akontozahlungen Schock vermeiden
Trotz aller Massnahmen ist damit zu rechnen, dass die Verbrauchskosten höher ausfallen werden. Die Auswirkungen sind in den meisten Fällen erst mit der Abrechnung im Jahr 2023 spürbar, da in der Regel die Abrechnungsperiode Mitte Jahr anfängt bzw. endet. In der letzten kalten Jahreszeit waren die Energiekosten noch auf «normalem» Niveau. Um hohe Nebenkostennachzahlungen zu vermeiden, sollten die Mietparteien höhere Akontobeiträge leisten. Eine Erhöhung der Nebenkosten um CHF 20.00 bis CHF 30.00 monatlich wird den grössten Schock voraussichtlich abfedern.
Unabhängig davon, was die Zukunft bringen wird: Energiesparmassnahmen sind wichtiger denn je und die richtigen Werkzeuge im Kampf gegen eine Energieknappheit.
5 Top-Spartipps für Privathaushalte
- Auch im Winter muss die Raumtemperatur nicht über 20 °C betragen. Schraubt man die Heizung um nur ein Grad runter, spart man bis zu 10% Heizenergie.
- Beim Kochen hält ein Deckel auf dem Topf die Energie zurück. Dazu wird das Essen auch schneller gar.
- Brennende Lichter in leeren Räumen verbrauchen unnötige Energie. Beim Verlassen eines Raumes gilt also immer die Devise, das Licht zu löschen.
- Auch im Stand-by- und/oder Schlafmodus verbrauchen Geräte Energie. Daher sollten die Geräte stets komplett ausgeschaltet werden. Pluspunkte, wenn die Steckerleiste ebenfalls ausgeschaltet oder sogar ausgesteckt wird.
- Duschen statt baden spart viel Warmwasser.
Weitere Spartipps für Privathaushalte und Unternehmen finden sich auf nicht-verschwenden.ch wieder.