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Schimmel in Wohnräumen und wie man ihn bekämpft

Das Erscheinungsbild von Feuchtigkeitsproblemen in Häusern und Wohnungen ist vielfältig: Es reicht von häufig beschlagenen Fensterscheiben bis zu grossflächigem Schimmelbewuchs.

Wohnen
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28.01.22 - 17:33 Uhr
Der Schimmelpilz braucht ein feucht-warmes Klima, um gedeihen zu können.
Der Schimmelpilz braucht ein feucht-warmes Klima, um gedeihen zu können.
123rf

von Karin Iseppi, Präsidentin HEV Mittelbünden

Heute treten Feuchtigkeits- und Schimmelprobleme in jedem vierten bis fünften Haushalt auf. Durch die zunehmend dichtere Bauweise hat die Problematik rund um Schimmelpilz in den letzten Jahren markant zugenommen. Schimmelpilzsporen erweisen sich als äusserst widerstandsfähig und als Meister in Flugtüchtigkeit. 
Kein Wunder sind Schimmelpilzsporen nicht nur am Boden, sondern auch in der Land- und Stadtluft allgegenwärtig. Dies allein stellt noch kein Problem dar. Erst wenn die Sporen auf kühle und feuchte Oberflächen treffen, entwickelt sich Schimmelpilz.

Da fühlt sich der Schimmelpilz wohl

Wie alle Pilzarten benötigt auch der Schimmelpilz ein feucht-warmes Klima, um gedeihen zu können. Zudem muss der Ort möglichst zugluftgeschützt sein. 
In Wohnräumen verschärfen sich die Feuchtigkeitsprobleme meist im Herbst und Winter. Räume mit kühlen Wänden und einer hohen Feuchtigkeitslast sind besonders anfällig für Schimmelwachstum. Zum Beispiel in Schlafzimmern da diese oft kühlere Temperaturen aufweisen und nachts durch Atmung und Schwitzen viel Feuchtigkeit freigesetzt wird. Bäder und Küchen sind durch ihre hohe Feuchteproduktion am meisten betroffen. 

Schimmel vollständig entfernen

Tritt in Räumen Schimmelwachstum oder Schimmelgeruch auf, ist eine sachliche Beurteilung der Situation für alle Beteiligten hilfreich. Während bei Schimmelbefall der Kategorie 0 (Null) keine gesundheitliche Gefährdung besteht, kann dies bei den Kategorien 1 und 2 der Fall sein. Zudem besteht die Gefahr, dass die Bausubstanz ernsthaft Schaden erleidet. 
Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Sanierung ist die Kenntnis über die Ursache der zu hohen Feuchtigkeit. Die Ursache muss als Erstes geklärt und behoben werden. 
Geringe Schimmelspuren der Kategorie 0 können auch von Laien beseitigt werden. Dies ohne mit Gesundheitsbelastungen rechnen zu müssen.
Auch eine oberflächliche Verschimmelung der Kategorie 1 kann zum Teil selbst behandelt werden. Essenziell bei einer Schimmelsanierung ist das vollständige Entfernen des Schimmels. Lediglich ein Überstreichen der schadhaften Stellen löst zwar kurzfristig das Problem, unter der Anstrichschicht wuchert der Pilz jedoch weiter.

Richtiges Lüften hilft

Ist der Schimmel erst einmal beseitigt, gilt es, mit geeigneten Massnahmen ein erneutes Anwachsen zu verhindern. Richtiges Lüften hilft. Als Faustregel gilt: Mindestens dreimal täglich durch öffnen aller Fenster und Türen während fünf bis zehn Minuten mit Durchzug lüften. 
In älteren Gebäuden mit neuen Fenstern und schlechter Wärmedämmung soll häufiger gelüftet werden. Dasselbe gilt für Wohnungen, in welchen viele Personen auf engem Raum leben und für Neubauten oder Gebäude nach grösseren Umbauten. Dauerlüften durch geöffnete Kippfenster soll man während der Heizperiode vermeiden und im Winter sollte in der Wohnung keine Wäsche zum Trocknen aufgehängt werden.
 

«Vorsicht Schimmel»
Die Broschüre «Vorsicht Schimmel» ist in gemeinsamer Trägerschaft von BAG, HEV, MV und Svit entstanden und kann unter www.bundespublikationen.admin.ch bestellt werden.
 

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