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Nachhaltigkeit bei Immobilien zum Thema machen

Wer bei Gebäuden auf Nachhaltigkeit setzt, schont nicht nur das Klima, sondern kann auch die Immobilie aufwerten. Nicht immer lohnt sich jedoch eine sofortige energetische Sanierung.

Wohnen
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17.06.22 - 14:29 Uhr
Energielandschaft im Umbruch: Eine Immobilie auf Nachhaltigkeit zu trimmen kann sich in mehrfacher Hinsicht lohnen.
Energielandschaft im Umbruch: Eine Immobilie auf Nachhaltigkeit zu trimmen kann sich in mehrfacher Hinsicht lohnen.
zVg. Remax

von Renato Faoro, eidgenössisch diplomierter Betriebswirtschafter HF und Mitglied des Kaders bei Remax, Region Chur

Knapp 25 Prozent aller Treibhausgashausemissionen in der Schweiz stammen von Gebäuden. Wenig erstaunlich, dass darum bei Neubauten und Sanierungen Nachhaltigkeitskriterien stark im Fokus stehen. In erster Linie geht es dabei um eine Reduktion der umweltschädlichen CO2-Emissionen: Etwa durch eine bessere Wärmedämmung, eine Umstellung des Heizsystems zu erneuerbaren Energieträgern und generell einen geringeren Energieverbrauch. 
Als Musterbeispiel bezüglich Nachhaltigkeit gilt etwa «Greencity», ein Stadtquartier in Zürich. Bei dieser Überbauung wurden nicht nur die Energiekosten auf ein Minimum reduziert und die Versorgung aus rein erneuerbarer Energiequelle sichergestellt. 
Nachhaltigkeit wurde auch im Sinne von hoher baulicher Dichte, guter ÖV-Erschliessung, bereitgestelltem Begegnungsraum und gleichzeitiger Nähe zur Natur verstanden. 

Gute Gründe für Nachhaltigkeit

Wer also bei seiner eigenen Immobilie auf Nachhaltigkeit achtet, profitiert in der Regel direkt davon – aus unterschiedlichen Gründen.

Rechtliche Unsicherheiten beseitigen

Die Agenda 2030 des Bundes zeichnet den Weg vor zu einer massiven Reduktion des CO2-Ausstosses. Die Regulatorien in diesem Gebiet verschärfen sich zunehmend. So hat der Kanton Zürich im November 2021 dem neuen Energiegesetz zugestimmt, welches etwa den Ersatz von Öl- und Gasheizungen am Ende ihrer Lebensdauer durch klimaneutrale Heizungen verlangt. 

Abhängigkeiten abbauen

Der Konflikt in der Ukraine zeigt, dass eine zu starke Abhängigkeit von Öl und Gas gefähr-lich sein kann. Innert kürzester Zeit sind die Heizkosten massiv angestiegen. Wer zumindest teilweise auf erneuerbare Energien setzt, ist den Preisschwankungen fossiler Brennstoffe weniger ausgesetzt. 

Die Immobilie wird aufgewertet

Verschiedene Studien belegen, dass eine höhere Nachhaltigkeit den Wert der Immobilie steigert. Zudem sinken die Nebenkosten. Wer umgekehrt mit den aktuellen Branchenstandards nicht mithält, riskiert mittelfristig gar einen Wertverlust der Immobilie.

Der Komfort erhöht sich

Der Klimawandel erhöht die Anforderungen an die Gebäudehülle. Wärmedämmung sowie Gebäudelüftung tragen dazu bei, dass die Raumtemperatur auch bei Hitzewellen oder im kalten Winter angenehm bleibt.

Staatliche Subventionen locken

Der Bund, fast alle Kantone sowie zahlreiche Gemeinden in der Schweiz fördern Solarwärme. Betreiber erhalten eine Einmalvergütung, die bis zu 30 Prozent der Investitionskosten betragen kann. Zusätzlich gibt es Vergütungen für eingespeisten Solarstrom. Hinzu kommt, dass energiesparende Massnahmen in bestehenden Gebäuden steuerlich abziehbar sind.

Einzelne Situation betrachten

Bei allen Vorteilen des nachhaltigen Bauens hängt es schlussendlich von der einzelnen Situation ab, ob eine energetische Sanierung angebracht ist oder nicht. So kann es zweckmässig sein, mit dem Ersatz einer Öl- oder Gasheizung bis zum Ablauf des Lebenszyklus zuzuwarten. Und ein Altbau muss nicht zwingend ersetzt werden, da die graue Energie (Energie für die Errichtung sowie Instandsetzung) berücksichtigt werden muss. 

Auch warten kann sich lohnen

Des Weiteren wird die Energieversorgung derzeit komplett neu aufgestellt. Es kann sich lohnen zu warten, bis neue Energie-Projekte bereit sind: In Zürich wird zum Beispiel aktuell in Seewärme zur Energiegewinnung investiert. Welche regionalen Energieprojekte geplant sind, kann bei der Gemeinde oder beim Kanton angefragt werden. Und: Um die Agenda 2030 des Bundes umzusetzen, wird nicht nur gefordert, sondern auch gefördert. Es ist möglich, dass die Fördergelder in den nächsten Jahren erhöht werden.
 

 

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