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Die Nachfrage nach Immobilien – und damit die Preise – werden weiterhin steigen

Das Interesse an Immobilien hat stark zugenommen – mit entsprechenden steigenden Preisen. Diese Entwicklung wird für viele Personen zum Problem, können sie sich doch kaum mehr ein Eigenheim leisten.

Wohnen
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25.02.22 - 10:06 Uhr
Der Markt ist ausgetrocknet. Ein Hauskauf wird zu einer teuren Herausforderung.
Der Markt ist ausgetrocknet. Ein Hauskauf wird zu einer teuren Herausforderung.
123rf

von Andreas Scholz, Scholz Immobilien Consulting GmbH und Franchisepartner der von Poll Immobilien Schweiz AG

In Zeiten politischer und wirtschaftlicher Krisen hat sich der Immobilienmarkt einmal mehr als äusserst stabil erwiesen, mehr noch: Wohneigentum ist teurer denn je.
Als die Schweizer Stimmbevölkerung im Jahre 2012 das Zweitwohnungsgesetz angenommen hatte, führte die damit einhergehende Rechtsunsicherheit zu einer nahezu stagnierenden Marktsituation. Zudem sorgten die nachfolgenden zu warmen Winter, der starke Franken sowie das Überangebot am Wohnungsmarkt zu einem eher verhaltenen Kaufinteresse an Bündner Immobilien. Die Schweizerinnen und Schweizer kauften lieber vermeintlich günstiges Wohneigentum im südlichen europäischen Ausland. Das billige Fliegen sowie der starke Franken beflügelten die dortigen Märkte.

Corona verändert das Reiseverhalten

Doch spätestens im Jahr 2020 hat Corona all diese Faktoren relativiert. Die Schweizerinnen und Schweizer investieren wieder im eigenen Land, weil Fernreisen plötzlich nicht mehr buchbar waren und die eigene Finca auf Mallorca unerreichbar wurde. Gleichzeitig steigt der Wunsch nach grösserem Wohnraum mit eigenem Garten massiv an. 

Auch die Auslandnachfrage steigt

Aber auch aus dem europäischen Ausland erhöht sich die Nachfrage nach Schweizer Immobilien. Auffallend stark ist die Nachfrage aus Deutschland. Genannt werden dabei folgende Gründe: Angst vor den Entwicklungen des Euro (ungebremstes Wachstum der Neuverschuldung in den EU-Staaten), die sich abzeichnende Inflation, Einführung von kontrolliertem Digitalgeld sowie die überhitzten Börsen. Die nach wie vor niedrigen Zinsen sorgen dafür, dass Kaufen trotz des schwachen Euros immer noch sehr günstig ist. Aufgrund dieser Umstände ist der Markt jedoch völlig ausgetrocknet und das schmale Angebot extrem teuer.

Wohnungsnot: Folge der hohen Preise 

Aus den genannten Gründen resultiert in der Folge eine «Wohnungsnot» für Einheimische, die sich angesichts der globalisierten Märkte kaum noch Wohneigentum leisten können. Diese Wohnungsnot betrifft inzwischen nicht nur die grossen und bekannten Feriendestinationen, sondern hat sich auch auf Peripherien ausgeweitet. 

Braucht es neue Regeln?

Welche politischen Konsequenzen sich daraus ableiten lassen, soll hier nicht weiter diskutiert werden. Fakt ist, dass sowohl die Gemeinden als auch der Kanton gefragt sind, sich angesichts der teilweise dramatischen Verhältnisse regulatorische Massnahmen zu überlegen. Dass inzwischen selbst das Baurecht am Markt immer mehr akzeptiert wird, verdeutlicht die angespannte Situation.
 

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