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Reparieren oder erneuern: Was ist bei Elektrogeräten sinnvoll?

Waschmaschine, Kühlschrank, Fernseher: In jedem Haushalt finden sich heutzutage unzählige Elektrogeräte von gross bis klein, günstig bis teuer. Wenn der Wasserkocher für 40 Franken einmal defekt ist, zögern Sie gewiss nicht lange mit dem Kauf eines neuen.

Wohnen
Südostschweiz
01.09.16 - 11:19 Uhr
Wohnen
Reparieren oder erneuern: Was ist bei Elektrogeräten sinnvoll?

Doch was, wenn eines der teuren Elektrogeräte kaputt geht. Wann lohnt es sich noch zum Beispiel einen Gefrierschrank oder den Tumbler zu reparieren und wann sollten Sie zum neuen Produkt greifen?

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Die langfristigen Kosten berücksichtigen
Es ist ein offenes Geheimnis: Während Elektrogeräte noch vor wenigen Jahren qualitativ hochwertig gebaut wurden und die Waschmaschine nicht selten 15 bis 20 Jahre alt wurde, sind moderne Elektrogeräte längst nicht mehr so langlebig. Ob das nun wirklich an der neueren Technik und der komplexen verbauten Elektronik liegt, oder von den Herstellern bewusst herbeigeführt wird, kann bislang nicht bewiesen werden. Fakt ist aber: Immer öfter sind der Herd, die Waschmaschine oder der Geschirrspüler mittlerweile bereits nach drei, fünf oder sieben Jahren defekt. Bei der Entscheidung, ob Sie das betroffene Gerät dann noch reparieren lassen oder lieber ersetzen, sollten Sie vor allem folgende drei Faktoren berücksichtigen:

  1. Kosten für eine eventuelle Reparatur

  2. Kosten für eine eventuelle Neuanschaffung

  3. Mögliche langfristige Kostenersparnis

Da die technologische Weiterentwicklung bei elektronischen Geräten sehr schnell voranschreitet, kann sich die Neuanschaffung durchaus binnen weniger Jahre amortisieren. Berücksichtigen Sie bei dem Vergleich der Kosten daher nicht nur die Reparatur des Altgerätes und die Anschaffungskosten für ein neues Gerät, sondern werfen Sie auch einen genauen Blick auf den jeweiligen Strom- und Wasserverbrauch.

Sparfuchs oder Wegwerfgesellschaft?
Viele Menschen schrecken davor zurück, ein defektes Haushaltsgerät wegzuwerfen. Lieber investieren sie dann in eine Reparatur. Das beruhigt das Gewissen und erscheint auf den ersten Blick oftmals als die günstigere Alternative. Doch unsere „Wegwerfgesellschaft“ ist nicht immer nur negativ zu sehen. Gerade bei elektronischen Geräten kann die Entsorgung defekter Produkte nämlich zum Umweltschutz und dem nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen beitragen. Ein neuer Tumbler zum Beispiel, verbraucht durch die moderne Wärmepumpentechnologie gegenüber den Altgeräten bis zu 70 Prozent weniger Strom. Bei Waschmaschinen und Geschirrspülern kommt zudem ein deutlich verringerter Wasserverbrauch hinzu. Das macht sich am Ende des Jahres positiv auf Ihren Rechnungen bemerkbar.

Faustregeln zu den verschiedenen Elektrogeräten
Unser Tipp lautet daher: Die Reparaturkosten von defekten Elektrogeräten dürfen bei einem Alter von

  • bis zu vier Jahren höchstens 65 bis 80 Prozent des Neupreises betragen.

  • fünf bis sieben Jahren höchstens 35 bis 70 Prozent des Neupreises betragen.

  • acht bis zehn Jahren höchstens 30 bis 50 Prozent des Neupreises betragen.

  • zehn und mehr Jahren höchstens zehn bis 20 Prozent des Neupreises betragen.

Kühl- und Gefrierschränke, die älter als zehn Jahre sind, sollten Sie prinzipiell austauschen, selbst wenn diese (noch) nicht defekt sind. Wieso? Hier ist die Stromersparnis der neuen Modelle so gross, dass sich die Neuanschaffung gegenüber dem weiteren Gebrauch der Altgeräte binnen kürzester Zeit lohnt. Allerdings nur dann, wenn Sie mindestens zur Energieeffizienzklasse A+ greifen. Kleingeräte hingegen, zum Beispiel ein Notebook oder Smartphone, sollten Sie so lange wie möglich behalten. Auch hier lohnt sich eine Reparatur aber nur im oben genannten Preisrahmen. Tun Sie also Ihrem Geldbeutel und der Umwelt einen Gefallen und entscheiden Sie in Zukunft bewusster über die Frage: Neuanschaffung oder Reparatur?

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