Über 30-Jährige haben den Corona-Babyboom in der Schweiz ausgelöst
Frauen über 30 haben den Schweizer Babyboom während der Coronapandemie angetrieben. Zu diesem Schluss kamen Forschende der Universität Zürich (UZH) in einer neuen Studie.
Frauen über 30 haben den Schweizer Babyboom während der Coronapandemie angetrieben. Zu diesem Schluss kamen Forschende der Universität Zürich (UZH) in einer neuen Studie.

Im Jahr 2021 kam es in der Schweiz zu einem vorübergehenden Anstieg der Geburtenrate. Es kamen in der Schweiz so viele Kinder zur Welt, wie seit 1972 nicht mehr. Für eine am Dienstag in der Fachzeitschrift «Population Studies» erschienene Studie haben Forschende der UZH den Einfluss der Pandemie auf die Schweizer Geburtenraten genauer untersucht.
Besonders im ersten Pandemiejahr 2020 während und kurz nach den Shutdown-Massnahmen wurden dabei mehr Zeugungen verzeichnet, wie die UZH in einer Mitteilung zur Studie erklärte. Es wurden deshalb bis zu 13 Prozent mehr Geburten verzeichnet als erwartet.
Der Anstieg der Geburtenrate war dabei besonders bei über 30-jährigen Schweizer Frauen ausgeprägt, wie aus der Studie hervorgeht. Dies vor allem bei jenen, die bereits Kinder hatten.
Zeit zu Hause und Work-Life-Balance
Die genauen Gründe für diesen kurzzeitigen Boom seien noch nicht geklärt, so die Forscherinnen und Forscher. Es spreche aber vieles dafür, dass die Zeit zu Hause sowie eine bessere Work-Life-Balance während der Pandemie zu vorgezogenen Schwangerschaften geführt hätten.
Im internationalen Vergleich zeigte laut der UZH einzig Frankreich eine ähnliche Entwicklung. Deutschland, Österreich und Italien wiesen dagegen keine so ausgeprägte Geburtenzunahme auf wie die Schweiz. Nach diesem vorübergehenden Anstieg setzte sich aber auch in der Schweiz ab Februar 2022 der vormalige negative Trend der Geburtenrate wieder verstärkt fort.