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Spinnenmännchen katapultieren sich nach Paarung in Sicherheit

Männchen einer bestimmten Spinnenart schleudern sich unmittelbar nach der Paarung mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit vom Weibchen weg. Damit entkommen sie sexuellem Kannibalismus und retten sich vor dem sicheren Tod.

Agentur
sda
25.04.22 - 17:00 Uhr
Wirtschaft
Nach der Paarung begeht das Spinnenweibchen am Männchen sexuellem Kannibalismus, wenn sich dieses nicht ultraschnell weg katapultiert: zwei Spinnen bei der Paarung.
Nach der Paarung begeht das Spinnenweibchen am Männchen sexuellem Kannibalismus, wenn sich dieses nicht ultraschnell weg katapultiert: zwei Spinnen bei der Paarung.
Shichang Zhang

Das berichtet das internationale Forschungsteam um Shichang Zhang von der Hubei Universität in Wuhan am Montag im Fachblatt «Current Biology».

Der Paarungsakt von Spinnen kann grausam enden: Unmittelbar danach fangen, töten und fressen Spinnenweibchen das Männchen. Doch die von den Forschenden beobachteten Kräuselradnetzspinnen (Philoponella prominens) haben sich eine erfolgreiche Schutzstrategie gegen diesen sexuellen Kannibalismus zugelegt - das Wegkatapultieren.

Die Männchen erreichten demnach eine mittlere Spitzengeschwindigkeit von gut 65 Zentimetern pro Sekunde, wie hochauflösende Videoaufnahmen zeigten. Ein Männchen schaffte es sogar, sich mit 88 Zentimeter pro Sekunde zum Weibchen wegzuschleudern.

Von 155 analysierten Paarungen zeigten lediglich drei Männchen kein Katapultierverhalten, was sie mit ihrem Leben bezahlten. Das gleiche Schicksal ereilte dreissig Männchen, die die Forschenden am Katapultieren hinderten. Alle anderen überlebten.

«Diese Ergebnisse deuten eindeutig darauf hin, dass das Katapultierverhalten ein obligatorischer Bestandteil des männlichen Paarungsrepertoires und eine Strategie zur Vermeidung von sexuellen Kannibalismusversuchen nach der Paarung ist», schliessen die Studienautoren.

https://www.cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(22)00485-7

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