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Lintharena-Chef Oliver Galliker muss gehen

Der Verwaltungsrat der Näfelser Lintharena hat sich nach dem schlechten Neustart nach der Renovierung von Geschäftsführer Oliver Galliker getrennt.

Ueli
Weber
15.11.22 - 17:25 Uhr
Wirtschaft
Abschied nach vielen Jahren: Oliver Galliker ist nicht mehr Geschäftsführer der Lintharena.
Abschied nach vielen Jahren: Oliver Galliker ist nicht mehr Geschäftsführer der Lintharena.
Bild Sasi Subramaniam

Die Lintharena hat seit ihrer Wiedereröffnung zwei Millionen Franken verloren. Von einer Leistungsvereinbarung mit der Gemeinde ist aber nur eine Million gedeckt. Jetzt muss Geschäftsführer Oliver Galliker gehen.

Der Verwaltungsrat ist zum Schluss gekommen, dass jemand anderes als der langjährige Geschäftsführer Galliker die Lintharena wieder auf Kurs bringen müsse. Das geht aus einer Medienmitteilung hervor, welche die Lintharena am Dienstag veröffentlicht hat.

Die Sparvorschläge der alten Geschäftsführung hätten den Verwaltungsrat nicht überzeugt, sagt dessen Präsident Thomas Spengler gegenüber den «Glarner Nachrichten». Der Entscheid, sich von Galliker zu trennen, sei noch vor der letzten Gemeindeversammlung gefallen. An dieser hatten die Stimmberechtigten der Lintharena den Auftrag erteilt, bis Ende Jahr Sparmassnahmen vorzustellen, um das Defizit zu senken.

Neuer Chef muss sparen

Dieses Sparpotenzial ausfindig zu machen, wird nun eine der wichtigsten Aufgaben der neuen Interimsleitung werden. Gérard Jenni wird die Lintharena übergangsweise leiten. Der 68-Jährige war früher unter anderem Geschäftsleiter des Andermatter Ferienresorts des ägyptischen Unternehmers Samih Sawiris. Er habe die nötige Erfahrung, um die notwendige Umstrukturierung anzugehen, sagt Verwaltungsratspräsident Thomas Spengler über den neuen Interimsgeschäftsführer der Lintharena in Näfels. Die Suche nach der langfristigen Nachfolge an der Spitze der Lintharena nehme der Verwaltungsrat umgehend an die Hand.

Ueli Weber ist stellvertretender Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er hat die Diplomausbildung Journalismus am MAZ absolviert und berichtet seit über zehn Jahren über das Glarnerland. Mehr Infos

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Wenn man das so liest, stellt sich einem schon die Frage, warum eigentlich der VR nicht auch Konsequenzen tragen müsste. Schliesslich hat auch dieser ein, wohl völlig daneben liegendes, Budget durchgewunken und die Sorgfaltspflicht allenfalls verletzt. Wie kann, so gelesen, im Mai 2022 noch alles rosa sein in Bezug auf das Geschäftsergebnis, dann ein halbes Jahr später alles eine Katastrophe? Jetzt einfach den Geschäftsleiter mit einer Kündigung abzustrafen, lässt mich als Aussenstehende sprachlos zurück.
Der Interimsmanager wird nun zwei Monate alles auf den Kopf werfen, Belegschaft wird wechseln und nächstes Jahr kommt der nächste Ruf der Lintharena nach Unterstützung durch uns Steuerzahlen. Wetten?

Das ganze ist wieder mal eine Farce und Glarner Filz vom Feinsten - der VR hat hier den einfachsten Weg gewählt, obwohl sich dieser selbst an der Nase nehmen sollte. Den anscheinend hat dieser seine Kontrollfunktion nicht wahrgenommen. Wäre auch nur eine Person von Fach im VR, hätte man wahrscheinlich schon viel früher erkennen können, dass das geplante Budget niemals erreicht wird. Den langjährigen Geschäftsführer nun auszuwechseln, ist ein Skandal. Oder welches VR Mitglied hat Erfahrung in dem Bereich?
...lassen wir uns überraschen, mit dem Sanierer werden viele des Personals ebenfalls gehen und dann fängt das Problem von vorne an...

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