Forscher testen in Lausanne neuen KI-gestützten MRT
Ein neuer Magnetresonanztomograph (MRT) am Universitätsspital in Lausanne (Chuv) soll mit einem schwachen Magnetfeld scharfe Bilder von Organen liefern. Möglich macht das Künstliche Intelligenz, wie das Chuv am Mittwoch mitteilte.
Ein neuer Magnetresonanztomograph (MRT) am Universitätsspital in Lausanne (Chuv) soll mit einem schwachen Magnetfeld scharfe Bilder von Organen liefern. Möglich macht das Künstliche Intelligenz, wie das Chuv am Mittwoch mitteilte.
Vorerst werde das neue Gerät allerdings ausschliesslich für die Forschung genutzt. Beim neuen MRT handelt es sich nach Angaben des Chuv um ein sogenanntes Niedrigfeld-MRT. Es produziert ein Magnetfeld in der Stärke von 0,55 Tesla. Herkömmliche MRT-Geräte produzieren Magnetfelder in einer Stärke von 1,5 bis sechs Tesla.
Die geringe Feldstärke wird laut Chuv dadurch kompensiert, dass die aufgenommenen Bilder mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) verarbeitet werden. Zwölf Forschungsteams sollen nun das Potential dieses Niedrigfeld-MRT testen, so das Chuv.
Weniger Helium und Strom
Die Vorteile eines schwächeren Systems seien gross, betonte das Universitätsspital. So brauche der Niedrigfeld-MRT während einer Untersuchung nur halb so viel Strom wie ein herkömmlicher MRT. Ausserdem werde für die Kühlung kaum Helium gebraucht - ein Gas, bei dem es immer wieder zu Engpässen kommt. Während ein Standard-Gerät rund 1000 Liter Helium benötige, brauche das neue MRT lediglich 0,7 Liter.
Zudem ist es laut dem Universitätsspital auch für Patientinnen und Patienten angenehmer: Die grössere Öffnung verringere die Angst von Kindern oder Menschen mit Klaustrophobie während der Untersuchungen.
Der erwartete klinische Nutzen dieser Forschung betrifft laut Chuv vor allem junge Patienten mit Mukoviszidose, die sich regelmässig radiologischen Untersuchungen unterziehen müssen, sowie Personen mit angeborenen Herzfehlern. Die Verwendung von Niedrigfeld-MRT-Geräten anstelle von CT-Scannern würde die Überwachung der Atemkapazität ermöglichen und gleichzeitig die Belastung der Patienten durch die von den CT-Scannern ausgehende Röntgenstrahlung verringern.