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Die RhB hat ein herausforderndes Geschäftsjahr hinter sich

RhB nimmt wieder Fahrt auf: Für das Jahr 2022 erwartet die Rhätische Bahn ein positives Rekord-Unternehmensergebnis von rund sechs Millionen Schweizer Franken.

Südostschweiz
05.12.22 - 10:32 Uhr
Wirtschaft
Die kleine Rote fährt Rekord ein: Die Rhätische Bahn, hier beim Wegfahren am Bahnhof Davos Wolfgang auf dem Wolfgangpass, rechnet für das Jahr 2022 mit einem Unternehmensergebnis von sechs Millionen Franken.
Die kleine Rote fährt Rekord ein: Die Rhätische Bahn, hier beim Wegfahren am Bahnhof Davos Wolfgang auf dem Wolfgangpass, rechnet für das Jahr 2022 mit einem Unternehmensergebnis von sechs Millionen Franken.
Symbolbild Olivia Aebli-Item

Coronapandemie mit grossen Einschränkungen, rasche Erholung der Nachfrage, drohende Energieknappheit, Teuerung und Kostensteigerungen und ein Weltrekord: Das Geschäftsjahr 2022 sei für die Rhätische Bahn (RhB) voller Herausforderungen, Ungewissheiten aber auch Höhepunkte gewesen, schreibt die RhB in einer Pressemitteilung. 

Rekordergebnis von sechs Millionen Franken

Zuerst zu den Zahlen: Entgegen Ertragsprognosen aus dem letzten Jahr, verlief das Geschäftsjahr 2022 positiv. Konkret erwartet das Bahnunternehmen aus Graubünden für das aktuelle Jahr ein positives Rekord-Unternehmensergebnis von rund sechs Millionen Schweizer Franken.

Wie es weiter heisst, liegen die Monatswerte im Personenverkehr und Autoverlad seit Frühling sogar teilweise klar über den Spitzenwerten von 2019. Somit kann der Verkehrsertrag 2022 an das bisher beste Ergebnis aus dem Jahr 2019 anknüpfen. Für die Segmente Infrastruktur und Nebengeschäfte zeichne sich für das Geschäftsjahr 2022 ein Nullergebnis sowie im Güterverkehr ein hauptsächlich kostenbedingtes leicht negatives Ergebnis ab.

Ausblick: Wirtschaftliche Unsicherheit bleibt

Gemäss Mitteilung blickt die RhB unsicher ins kommende Jahr. Noch immer beeinflussen der Krieg in der Ukraine, die Teuerung, die drohende Energiekrise, die grossen Wechselkursveränderungen sowie die deutlichen Zinserhöhungen an den Finanzmärkten die Wirtschaft. All diese Faktoren würden der RhB Sorgen bereiten – besonders, weil sich das Unternehmen inmitten einer Zeit von hohen Ausgaben für die Rollmaterial-Modernisierung sowie der schrittweisen Einführung des Halbstundentakts befände. 

Es müsse hohe Aufmerksamkeit auf das finanzielle Gleichgewicht gelegt werden und verhindert werden, dass sich eine Kostenschere öffnet. Die RhB befinde sich nun im Dialog mit den Bestellern Bund und Kanton Graubünden, damit die RhB auch für das Jahr 2023 und die Folgejahre auf Kurs bleibe.

Fahrplanwechsel bringt Änderungen mit sich

Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag, 11. Dezember, startet die RhB mit dem Flügelzugbetrieb zwischen Landquart und St. Moritz/Davos. Gemäss Konzept werden künftig jeweils zwei bis maximal vier der vierteiligen Capricorn-Triebzüge zusammengekoppelt und als ein Zug von Landquart nach Klosters Platz geführt. Dort wird der Zug aufgeteilt: Ein Zugteil respektive «Flügel» fährt weiter nach St. Moritz, der andere nach Davos. In der umgekehrten Richtung werden die zwei Züge in Klosters Platz wieder automatisch zusammengekoppelt und verkehren anschliessend als ein Zug nach Landquart.

Mit der Einführung dieses Flügelzugbetriebes werde eine der grössten Änderungen seit Langem im Betriebskonzept der RhB umgesetzt. Der Grundstein dafür wurde bereits vor zehn Jahren vom damaligen RhB-Direktor Hans Amacker und Verwaltungsratspräsidenten Stefan Engler gelegt.

Weltrekord verschaffte der RhB grosse Medienpräsenz

Wie weiter aus der Mitteilung hervorgeht, löste der Weltrekord für den längsten Personenzug der Welt vom 29. Oktober ein bei der RhB noch nie da gewesenes weltweites Medienecho aus. 90 Redaktionen waren in Bergün vor Ort und sorgten in den darauffolgenden Tagen und Wochen für eine «fast schon euphorischen Berichterstattung», heisst es. «Nun gilt es, die weltweite Aufmerksamkeit zu nutzen und mit überzeugenden Produkten und Angeboten mehr Gäste nach Graubünden zu holen», lässt sich RhB-Direktor Renato Fasciati zitieren.

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