×

Google besteht auf Ende der Werbe-Cookies

Cookies im Netz werden dazu verwendet, individuelle Werbung zu präsentieren. Da viele Nutzer eine übertriebene personalisierte Werbung als aufdringlich empfinden, suchen Internet-Konzerne und Werbeindustrie seit etlichen Monaten nach Alternativen.

Agentur
sda
21.09.22 - 00:54 Uhr
Wirtschaft
Derzeit laufen Gespräche zwischen der Werbewirtschaft und Technologiekonzernen wie Google über die Verwendung von Cookies zum Tracking. (Archivbild)
Derzeit laufen Gespräche zwischen der Werbewirtschaft und Technologiekonzernen wie Google über die Verwendung von Cookies zum Tracking. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/Jeff Chiu

Die werbetreibende Industrie im Internet muss sich unwiderruflich auf das Ende des Trackings mit Hilfe von Cookies einstellen. Das hat Google-Top-Manager Matt Brittin am Mittwoch auf der Werbemesse DMEXCO in Köln deutlich gemacht.

«Der Übergang zu einer Welt ohne Drittanbieter-Cookies bedeutet, dass wir die Technologie, auf der ein Grossteil des Online-Werbesystems beruht, überdenken müssen», sagte Brittin, der das Google-Geschäft in Europa, dem Mittleren Osten und in Afrika verantwortet. Man müsse neue Lösungen entwickeln, bei denen der Datenschutz im Vordergrund stehe.

Eindeutige Kennungen

Cookies sind kleine Dateien, die ein Browser auf dem Rechner oder Smartphone speichert. Weil Cookies oft eindeutige Kennungen enthalten, können Websites ihre Besucher damit wiedererkennen. Drittanbieter-Cookies werden nicht von der besuchten Webseite selbst gesetzt, sondern durch eingebettete Inhalte von anderen Seiten. So können Werbedienstleister die Nutzerinnen und Nutzer über verschiedene Seiten hinweg verfolgen.

«Cookies von Drittanbietern sind eine Technologie, die zunehmend missbraucht wird», sagte Brittin der Deutschen Presse-Agentur. Die Nutzerinnen und Nutzer empfänden einige der Werbeeinblendungen als aufdringlich und störend und setzten zunehmend Werbeblocker ein. «Ein Werbeblocker ist ein grobes Werkzeug, das es schwer macht, Inhalte zu finanzieren, weil alles blockiert wird.»

Kein vollständiger Verzicht

Brittin lehnte einen vollständigen Verzicht auf personalisierte Werbung ab, weil dadurch die Existenz des kostenlosen, durch Werbung finanzierten Webs gefährdet werde. «Das Internet Advertising Bureau hat in einer Studie herausgefunden, dass die Umstellung von personalisierter auf nicht-personalisierte Werbung 39 Milliarden Euro im Jahr kosten könnte.»

Die Kommentarfunktion wurde für diesen Artikel deaktiviert.
Mehr zu Wirtschaft MEHR