Bildung, Networking und Spass
Den ersten Hinweis gibt der Duft, der vom Raclettemobil aufsteigt, das vor dem Haupteingang des Kongresshauses platziert ist. Dann trifft angeregtes Stimmengewirr die Ohren und schliesslich kommen zahlreiche Menschen ins Sicht. Es ist Dienstagabend und damit AO-Kurs-Nacht.
Den ersten Hinweis gibt der Duft, der vom Raclettemobil aufsteigt, das vor dem Haupteingang des Kongresshauses platziert ist. Dann trifft angeregtes Stimmengewirr die Ohren und schliesslich kommen zahlreiche Menschen ins Sicht. Es ist Dienstagabend und damit AO-Kurs-Nacht.
In diesem Jahr werden vom 4. bis 16. Dezember wieder die «AO Davos Courses» durchgeführt. Es ist nach zweijährigem Unterbruch der erste Kurs, der wieder analog durchgeführt werden kann. Unsere Teilnehmenden schätzen das sehr», sagt Elizabeth Soguel vom Kommunikationsteam der AO. «Diese Woche werden 508 Chirurgen und Chirurginnen von 121 Ausbildenden angeleitet. Nächste Woche werden es mit 621 Teilnehmenden und 217 Referierenden nochmals deutlich mehr sein.»
Bei der Veranstaltung geht es jedoch nicht nur um Chirurgie, denn an der «AO Courses Night» haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich bei Spiel und Spass auszutauschen, und der Dienstagabend gehört jeweils diesem persönlichen Zusammenkommen von Mensch zu Mensch. Sie kommen aus nicht weniger als 69 Ländern, und rund 600 von ihnen haben sich an diesem Abend im Kongresszentrum versammelt. «Während des Kurses ist man meistens von Personen aus den gleichen Fachbereichen umgeben. Hier bietet sich die Gelegenheit, dass sich zum Beispiel Veterinär und Unfallchirurgin begegnen.» Gleichzeitig nutzt die AO die Gelegenheit, sich und ihre Angebote vorzustellen. Jeder der im Jargon «Divisions» genannten Fachbereiche hat seinen eigenen Auftritt, es wird auf spezielle Programme hingewiesen, oder es werden die neuesten Innovationen vorgestellt. So geht in der heiteren Atmosphäre die Weiterbildung, wegen der die Teilnehmenden doch eigentlich hier sind, nie vergessen.
Die AO, als von Menschen gemachtes Netzwerk, spiegelt auch die gesellschaftlichen Realitäten der ihn ihr vereinten Personen wieder. Das bedeutet, dass vertraute Wege beschritten und bei der Auswahl der nächsten Führungsgeneration auf die immer gleiche Art von Leuten gesetzt wird. Frei nach dem Motto «Gleiches und Gleiches gesellen sich gern». Für die AO ist das nicht gut genug und mit dem Programm AO Access versucht man dies zu ändern. Dabei versucht man die unbewussten Barrieren niederzubrechen, die Minderheiten in jeder Form, sei es wegen des Geschlechtes, der sexuellen Orientierung, der Religion oder der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kultur oder Ethnie, einschränken können. Ein Weg dazu ist ein spezielles Mentoring-Programm bei dem die Teilnehmenden aufgrund einer Eigenbeurteilung von einem Computerprogramm zusammengeführt werden.
Zu Beginn der Chirurgenausbildung beim AO wurde an echten Knochen gearbeitet. Dann kamen die Modelle aus Kunststoff, die heute Standard an den AO-Kursen sind. Anlässlich des diesjährigen Kurses stellt der pensionierte Chirurg Dankwart Hoentzsch (L.) von ihm entwickelte, bewegliche Modelle von tatsächlichen Knochenbrüchen vor. «Sie können im 3-D-Drucker erstellt werden und ermöglichen eine lebensnahere Ausbildung.», erklärt er. «An den Kunstknochen mit ihren geraden Kanten kann das Kleine Einmaleins erlernt werden. Mit diesen beweglichen Modellen bewegen wir uns bereits im Bereich des Wurzelziehens, um beim Vergleich zu bleiben.» Die Idee wurde bereits vom «AO Strategy Fund», dem Gefäss für Neuentwicklungen der AO, für gut befunden, und nun sucht man die Beurteilung durch die Anwender. «Nirgends auf der Welt kommt ein solch grosses, fachkundiges und interessiertes Publikum zusammen, um Rückmeldung zu geben.»
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