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Schweizer Wirtschaft hat im dritten Quartal leicht zugelegt

Nach dem leichten Rückgang im Frühling hat die Schweizer Wirtschaft im Sommer wieder an Fahrt aufgenommen. Im dritten Quartal ist das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent gewachsen.

Agentur
sda
01.12.23 - 10:04 Uhr
Wirtschaft
Die Schweizer Wirtschaft ist im dritten Quartal wieder leicht gewachsen. (Archivbild)
Die Schweizer Wirtschaft ist im dritten Quartal wieder leicht gewachsen. (Archivbild)
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Auch auf sportevent-bereinigter Basis belief sich das BIP-Wachstum auf 0,3 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag mitteilte. Im zweiten Quartal war die Schweizer Wirtschaft leicht um 0,1 Prozent geschrumpft.

Als Stütze der hiesigen Konjunktur erwies sich erneut der Dienstleistungssektor, wie das Seco weiter schrieb. Dagegen stagnierte die Industrie, weil das internationale Umfeld schwierig blieb.

Pharmaindustrie erneut robust

Im verarbeitenden Gewerbe ging die unterschiedliche Entwicklung weiter: So kletterte dank dynamischer Exporte und Umsätze insbesondere die Wertschöpfung der chemisch-pharmazeutischen Industrie um 1,2 Prozent. Die Pharmaindustrie ist im allgemeinen ziemlich resistent gegenüber Konjunkturschwankungen.

Die konjunktursensitiveren Industriebranchen wie etwa der Maschinen- oder Metallbau hätten sich im dritten Quartal hingegen nur verhalten entwickelt, schrieb das Seco: «Diese Branchen spüren die schwächelnde internationale Nachfrage zusehends.» Trotzdem wuchsen die Warenexporte stark um 6,2 Prozent, gestützt auch vom Transithandel.

Die Dienstleistungsbranchen entwickelten sich unterschiedlich. Im Gesundheits- und Sozialwesen (+0,7 Prozent) sowie im Handel (+1,1 Prozent) wuchs die Wertschöpfung. Auch von der Transport- und Kommunikationsbranche (+0,3 Prozent) kam ein moderater Impuls: Während der Personentransport laut Seco-Angaben zunahm, wurde der Gütertransport von der verhaltenen Industrieentwicklung gebremst.

Herber Rückgang im Gastgewerbe

Dagegen erlitt das Gastgewerbe einen deutlichen Dämpfer (-3,7 Prozent). Das sei das erste Minus seit über zwei Jahren, schrieb das Seco. Seither hatte die Branche sich mit teilweise starken Wachstumsraten vom Absturz in der Coronapandemie erholt. Auch die unternehmensnahen Dienstleistungen mussten etwas Federn lassen (-0,1 Prozent).

Insgesamt blieb die Entwicklung des Dienstleistungssektors hinter dem historischen Durchschnitt zurück. Dies stehe im Einklang mit der schwachen Entwicklung der Dienstleistungsexporte (+0,4 Prozent) und der weiterhin kraftlosen inländischen Endnachfrage (-0,0 Prozent), schrieb das Seco.

Als einzige inländische Nachfragekomponente wuchs der Staatskonsum (+0,5 Prozent) substanziell. Dieses Wachstum liege im Bereich des historischen Durchschnitts, hiess es.

Weniger Heizbedarf wegen warmem Wetter

Der private Konsum (+0,2 Prozent) steigerte sich dagegen nur moderat. Insbesondere war wegen dem wärmsten September seit Messbeginn der Heizbedarf deutlich geringer.

Andere Konsumbereiche entwickelten sich heterogen. Die Bauinvestitionen (+0,2 Prozent) verliefen schwach; die Wertschöpfung im Baugewerbe (-0,3 Prozent) ging im Zuge rückläufiger Umsätze im Hochbau leicht zurück.

Die Ausrüstungsinvestitionen (-1,1 Prozent) waren das zweite Quartal in Folge rückläufig. Zwar legten die Investitionen in Forschung und Entwicklung, Elektronikgüter sowie Fahrzeuge zu, in den meisten anderen Rubriken wurde hingegen weniger investiert.

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