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Schweizer BIP im dritten Quartal leicht gewachsen

Die Schweizer Wirtschaft ist im dritten Quartal 2024 nur leicht gewachsen. Vor allem die Industrie schwächelte.

Agentur
sda
29.11.24 - 09:52 Uhr
Wirtschaft
Die Schweizer Wirtschaft ist im dritten Quartal 2024 nur unterdurchschnittlich gewachsen. Vor allem die Industrie schwächelte. (Symbolbild)
Die Schweizer Wirtschaft ist im dritten Quartal 2024 nur unterdurchschnittlich gewachsen. Vor allem die Industrie schwächelte. (Symbolbild)
KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) legte in der Periode von Juli bis September 2024 auf bereinigter Basis gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent zu. Das sei ein unterdurchschnittliches Wachstum, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag mit. In den beiden Quartalen davor lag das Wachstum bei 0,4 bzw. 0,1 Prozent, wobei beide Werte leicht nach unten revidiert wurden.

Ganz überraschend kommt die neueste BIP-Zahl nicht: Das Seco hatte bereits vor zwei Wochen in einer ersten Schnellschätzung einen Wert von 0,2 Prozent gemessen und damit so viel wie jetzt auch offiziell ausgewiesen.

Die Zahl ist um Sportevents bereinigt. Bekanntlich verzerren Olympische Spiele und Fussball-Grossanlässe das Schweizer BIP wegen der Lizenzeinnahmen, welche den hierzulande ansässigen Sportverbänden zufliessen. Unbereinigt war das BIP-Wachstum mit 0,4 Prozent etwas stärker. Wie auf bereinigter Basis ist aber auch dies etwas weniger als im zweiten Quartal (+0,6%).

Starker Handel...

Gemäss Seco wurde das Wachstum im dritten Quartal durch Teile des Dienstleistungssektors, den Bau und den Konsum gestützt. Hingegen gingen die Warenexporte und die Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe, also in der klassischen Industrie, zurück.

Konkret kam der grösste Wachstumsimpuls vom Handel (+1,4%), der laut Seco nach vier schwachen Quartalen erheblich expandieren konnte. Insbesondere der Detailhandel (+1,0%) wuchs kräftig und damit im Einklang auch der private Konsum (+0,5%) leicht überdurchschnittlich. Vor allem für Nahrungsmittel, Wohnen und Energie sowie Gesundheit hätten Konsumentinnen und Konsumenten mehr ausgegeben, heisst es.

Auch der Staatskonsum (+0,5%) und die Bauinvestitionen (+0,9%) erhöhten sich. Im Baugewerbe (+0,8%) sei es entsprechend zu Wertschöpfungszuwächsen gekommen, so das Seco. Dass die inländische Endnachfrage (+0,2%) in der Summe trotzdem nur verhalten wuchs, erkläre sich mit einem weiteren, breiten Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen (-1,3%). So sei u.a. weniger in Maschinen, Fahrzeuge und EDV investiert worden. Entsprechend gingen die Importe (-0,4%) von Waren und Dienstleistungen leicht zurück.

Bei den weiteren Dienstleistungsbranchen sei die Entwicklung heterogen gewesen. Positive Impulse kamen u.a. aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (+0,5%) und der öffentlichen Verwaltung (+0,5%). Hingegen ging die Wertschöpfung im Gastgewerbe (-1,0%) zurück, was sich gemäss den Seco-Angaben in rückläufigen Logiernächten etwa in der Hotellerie zeige.

...schwache Industrie

Auf ein negatives Quartal blickt der Industriesektor zurück. Zwar sei die Wertschöpfung in der Energiebranche (+8,2%) aufgrund einer ausserordentlich hohen Stromproduktion der Wasserkraftwerke kräftig gestiegen, schreibt das Seco. Im verarbeitenden Gewerbe (-1,1%) ging sie hingegen deutlich zurück.

So expandierte die chemisch-pharmazeutische Industrie (+0,2%) nach einem kräftigen Wachstum im Vorquartal nur noch leicht; die übrigen Industriebranchen verzeichneten gar deutliche Rückgänge. Dies widerspiegle sich in einem starken Rückgang der Warenexporte (-4,1%). In der Summe habe der Aussenhandel denn auch negativ zum BIP-Wachstum beigetragen.

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