Beliebte Spielzeuge zeichnen Daten von Kindern auf
Bestimmte Spielzeuge schützen die Privatsphäre von Kindern nicht ausreichend. So sammeln viele sogenannte Smart Toys wie die «Toniebox» einer Untersuchung der Universität Basel zufolge umfangreiche Verhaltensdaten von Kindern, wie die Universität am Montag mitteilte.
Bestimmte Spielzeuge schützen die Privatsphäre von Kindern nicht ausreichend. So sammeln viele sogenannte Smart Toys wie die «Toniebox» einer Untersuchung der Universität Basel zufolge umfangreiche Verhaltensdaten von Kindern, wie die Universität am Montag mitteilte.
Smart Toys sind Spielzeuge, die dank Software und Internetzugang interaktives Spielen ermöglichen. «Die Privatsphäre von Kindern ist besonders schützenswert», wurde Julika Feldbusch, Erstautorin der Studie, in der Mitteilung zitiert.
Die «Toniebox» ist ein bei Kindern beliebter Musikplayer. Werden kleine Figürchen auf die Box gestellt, spielt sie Hörbücher ab. Laut der Untersuchung zeichnet die «Toniebox» dabei aber genau auf, wann sie mit welcher Figur aktiviert wird, wann das Kind stoppt und wohin es spult. Diese Daten sendet das Spielzeug an die Herstellerfirma. Von der Firma lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Auch bei weiteren Spielzeugen stellten die Forschenden Sicherheitsrisiken fest. So schnitt auch der «Tiptoi»-Stift, ein weiteres beliebtes Spielzeug, in Sachen Sicherheit schlecht ab. Es verschlüsselt laut der Untersuchung den Datenverkehr nicht sicher. Dafür erfasst der Stift demnach nicht, wann ein Kind ihn nutzt. Die Ergebnisse werden Anfang September am Annual Privacy Forum vorgestellt.
Spielzeughersteller sollten den Forscherin zufolge die Privatsphäre und Sicherheit ihrer Produkte entsprechend ihrer jungen Zielgruppe höher gewichten, als sie es bisher tun. Sie plädieren deshalb für ein Datenschutz-Label. Die Forscherinnen empfehlen, dass die Einhaltung von Sicherheits- und Datenschutzstandards mit einem Label auf der Verpackung kenntlich gemacht werden sollte, ähnlich wie Nährwertangaben auf Lebensmitteln. Es werde Eltern bisher zu schwer gemacht, die mit Smart Toys verbundenen Sicherheitsrisiken für ihre Kinder zu durchschauen.