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ABB zahlt wegen Korruptionsfall in Südafrika Millionenbusse

Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat die laufende Strafuntersuchung gegen den Technologiekonzern ABB abgeschlossen. ABB wird wegen eines seit Jahren untersuchten Korruptionsfalls in Südafrika mit 4 Millionen Franken gebüsst.

Agentur
sda
03.12.22 - 01:25 Uhr
Wirtschaft
Die Bundesanwaltschaft hat die laufende Strafuntersuchung gegen den Technologiekonzern ABB abgeschlossen. ABB wird mit 4 Millionen Franken gebüsst wegen eines Korruptionsfalls in Südafrika. (Archivbild)
Die Bundesanwaltschaft hat die laufende Strafuntersuchung gegen den Technologiekonzern ABB abgeschlossen. ABB wird mit 4 Millionen Franken gebüsst wegen eines Korruptionsfalls in Südafrika. (Archivbild)
KEYSTONE/MELANIE DUCHENE

Die Bundesanwaltschaft wirft ABB vor, nicht alle erforderlichen und zumutbaren organisatorischen Vorkehrungen getroffen zu haben, um Bestechungszahlungen an fremde Amtsträger in Südafrika zu verhindern.

Konkret hätten verschiedene Mitarbeiter von ABB ab 2013 ein Bestechungsschema mit überhöhten Zahlungen an Subunternehmer aufgebaut, um an Aufträge im Zusammenhang mit dem Bau eines Kohlekraftwerkes im südafrikanischen Kusile (Provinz Mpumalanga) zu gelangen. Auf diese Weise hat ABB Südafrika mit Bestechungszahlungen von mindestens 1,3 Millionen Schweizer Franken Aufträge im Wert von mindestens 200 Millionen US-Dollar erhalten.

ABB hat Strafbefehl akzeptiert

ABB hat den Strafbefehl und die damit verbundenen Vorwürfe laut Bundesanwaltschaft akzeptiert. Bereits am Vortag hatte sich ABB mit den südafrikanischen Behörden auf eine Vergleichszahlung von 150 Millionen US-Dollar geeinigt.

Eine Einigung kam am Freitag auch zwischen ABB und den amerikanischen Behörden zustande. Laut dem US-Justizministerium hat die ABB eingewilligt, insgesamt 315 Millionen Dollar an die USA, Südafrika, die Schweiz und Deutschland zu zahlen, um die Korruptionsklagen zu begleichen. Hinzu kommen 12 Millionen Dollar, die ABB an die US-Börsenaufsicht SEC bezahlen muss.

Busse durch Rückstellungen gedeckt

ABB hatte für den Fall um das Kohlekraftwerk in Kusile rund 325 Millionen US-Dollar zurückgestellt und dem Ergebnis des dritten Quartals 2022 belastet. Die Einigung in Höhe von 4 Millionen Schweizer Franken ist laut ABB Teil dieses Gesamtbetrags.

Der Konzern bestätigt in einer Stellungnahme ausserdem die Einigung mit der Bundesanwaltschaft. «ABB hat mit der Bundesanwaltschaft in der Schweiz eine vollständige und endgültige Einigung über die verbleibenden Angelegenheiten im Zusammenhang mit dem im Jahr 2015 vergebenen Kusile-Projekt in Südafrika erzielt», schreibt ABB.

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