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In einem Genfer Labor wird an infektiösen Coronaviren geforscht

Die Universität Genf hat ihr Biosicherheitslabor der Stufe 3 aufgerüstet, um dort mit infektiösen Coronaviren zu arbeiten. Ursprünglich wurde das Labor für die Erforschung von Viren eingerichtet, die über Blut übertragen werden.

Agentur
sda
22.10.21 - 12:00 Uhr
Wirtschaft
Blick ins Sicherheitslabor der Universität Genf: Hier forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit infektiösen Viren, die über die Luft übertragen werden. (Pressebild)
Blick ins Sicherheitslabor der Universität Genf: Hier forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit infektiösen Viren, die über die Luft übertragen werden. (Pressebild)
Sophie Clément-Leboube

HI-Viren und Hepatitis-Viren zählen wie Sars-CoV-2 zu den Krankheitserregern der Risikogruppe 3. Weil das Coronavirus jedoch auch über die Luft übertragen werden kann, braucht es spezielle Schutzvorkehrungen, um mit diesen Viren in einem Biosicherheitslabor der Stufe 3 (BSL-3) arbeiten zu dürfen.

Im ausgebauten Genfer Labor herrscht daher ständig Unterdruck, um das Risiko einer unbeabsichtigten Freisetzung von Krankheitserregern zu minimieren. Zudem sorgen Isolatoren mit integrierten Handschuhen dafür, dass die Labormitarbeitenden nicht in direkten Kontakt mit Virenmaterial kommen. Ausserdem dürften nur geschulte Wissenschaftler das Labor mit einer formellen Genehmigung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) betreten, wie die Universität Genf am Freitag mitteilte.

Natürlich verlasse kein Virus und keine infizierte Zelle das Labor lebend, sagte Sophie Clément-Leboube, die künftige Betriebsleiterin des Labors. «Das Labor wird ständig überwacht, alle Abfälle werden bei hoher Temperatur innerhalb des BSL-3-Bereichs vernichtet und die Luft wird kontinuierlich durch einen hocheffizienten Partikelfilter gereinigt», so die Genfer Forscherin.

Es gibt insgesamt vier Sicherheitsstufen für Labors, in denen mit biologischem Material gearbeitet wird. Die höchste Stufe ist nötig für Viren, die schwere Krankheiten beim Menschen hervorrufen können und gegen die es keine Medikamente gibt, etwa das Ebola- und Marburgvirus.

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