Aroser Gästekarte sorgt bei Datenschützern für Stirnrunzeln
Hotelangestellte in Arosa haben mit der neuen digitalen Gästekarte Einblick in die Aktivitäten ihrer Gäste. Datenschützer finden das heikel.
Hotelangestellte in Arosa haben mit der neuen digitalen Gästekarte Einblick in die Aktivitäten ihrer Gäste. Datenschützer finden das heikel.

Arosa sammelt mit der neuen, digitalen Gästekarte Informationen über seine Gäste. Die Destination will damit für den Sommertourismus attraktiver werden und neue Angebote entwickeln. Diese neue Gästekarte habe in Sachen Datenschutz aber «einen grossen Haken», schreibt das Onlineportal «blick.ch» am Samstag. So könnten Hotelangestellte in Echtzeit verfolgen, welche Angebote ihre Hotelgäste nutzten. Die Daten seien nicht anonymisiert.
Der Bündner Datenschützer findet es gemäss dem Onlineportal «sehr erstaunlich, dass Daten von Kunden einem erheblich grossen Personenkreis zugänglich sind». Eigentlich sollten nur jene Einsicht in die Aktivitäten der Touristinnen und Touristen haben, die darauf angewiesen seien, sagt er. Eine Sprecherin des Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten kommt zum gleichen Schluss: Nur ein restriktiver Personenkreis dürfe Zugriff auf die Daten haben. Diese müssten ausserdem so schnell wie möglich wieder gelöscht werden. Die Gäste müssten zudem über die Datenerhebung informiert sein, sagt sie gegenüber «blick.ch».
Kein Problem
Tourismusdirektor Roland Schuler sieht in der aktuellen Situation kein generelles Problem. Der Beherberger habe jeweils nur Einsicht in die Daten seiner eigenen Gäste und das auch nur, wenn er diesen die Gästekarte selbst ausgestellt habe, sagt er gegenüber dem Onlineportal. Ausserdem würden nur die Erst- und Letztnutzung eines Tages gespeichert. Unklar bleibt, ob die Gäste über das Tracking in ihren Ferien aufgeklärt werden. (so)