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Flughafen Zürich mit kleinerem Verlust als erwartet

Der Flughafen Zürich hat im ersten Halbjahr weiterhin stark unter der Coronapandemie gelitten. Dank Kostensenkungen und zusätzlichen Erträgen aus dem Immobiliengeschäft fiel der Verlust aber kleiner aus als im Vorfeld erwartet.

Agentur
sda
24.08.21 - 10:12 Uhr
Wirtschaft
Der grösste Schweizer Flughafen hat im ersten Halbjahr wegen der Coronakrise erneut einen Mllionenverlust verbucht. (Archivbild)
Der grösste Schweizer Flughafen hat im ersten Halbjahr wegen der Coronakrise erneut einen Mllionenverlust verbucht. (Archivbild)
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Mit Blick nach vorne hofft das Management auf eine Fortsetzung der zuletzt positiven Trends.

Das erste Halbjahr 2021 sei stark von den pandemiebedingten Einschränkungen geprägt gewesen, teilte der Flughafen am Dienstag mit. So reisten von Januar bis Juni lediglich 2,1 Millionen Passagiere über den Flughafen Zürich. Das sind 61 Prozent weniger als im Vorjahr und sogar fast 86 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2019.

Fluggeschäft leidet am stärksten

Der Umsatz der Gesamtgruppe lag mit 263,6 Millionen Franken um 55 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Am stärksten reduzierten sich die Erträge aus dem Fluggeschäft. Mit 65,5 Millionen Franken standen sie im ersten Semester 2021 lediglich noch für 25 Prozent der Gesamterträge. Vor Corona machten sie noch mehr als die Hälfte aus.

Drei Viertel der Erträge erwirtschaftete der Flughafen Zürich entsprechend im Nicht-Fluggeschäft, unter dem unter anderem die Kommerzerträge, Parkhäuser, Immobilienbewirtschaftung sowie die internationalen Beteiligungen zusammengefasst sind. Dabei hätten unter anderem die neuen Mieteinnahmen aus «The Circle» die Ertragsentwicklung unterstützt, so die Meldung.

Hoher Verlust

Trotz Kosteneinsparungen und Kurzarbeitsentschädigungen resultierte ein Halbjahresverlust von 45,1 Millionen Franken. Bereits in der Vorjahresperiode musste der Flughafen einen Fehlbetrag von 27,5 Millionen Franken ausweisen, während 2019 noch ein Gewinn von 143 Millionen verbucht worden war.

Eine Voraussetzung für die Rückkehr in die Gewinnzone sei ein Passagiervolumen von rund 50 Prozent des Vorkrisenniveaus, heisst es beim Flughafen. Derzeit liege das Passagieraufkommen aber auch an Spitzentagen noch unter diesem Richtwert.

Positive Trends

Die Trends bei den Passagierzahlen und den Kommerzerträgen seien seit Anfang Sommer jedoch positiv. Falls diese Entwicklung anhalte, könnte gegen Ende des laufenden Jahres wieder die Hälfte des Vorkrisenvolumens bei den Passagieren erreicht werden, so die Meldung. Die vollständige Erholung des Flugverkehr dürfte jedoch noch mehrere Jahre beanspruchen.

Mit einer rascheren Erholung rechnet das Unternehmen bei den internationalen Tochtergesellschaften in Lateinamerika. Diese seien stärker auch auf den lokalen Verkehr ausgerichtet, der sich schneller als der internationale Reiseverkehr erholen dürfte.

Die Investitionen im Ausland beziffert der Flughafen Zürich für das laufende Jahr auf maximal 100 Millionen Franken. Dies hänge stark vom Baubeginn des Flughafens für die Metropolregion Delhi in Indien ab. Gleichzeitig sollen am Standort Zürich 2021 rund 220 Millionen Franken investiert werden, unter anderem in eine Erweiterung der Gepäcksortieranlage.

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