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Boomende Aktienmärkte beflügeln die GKB

Die Graubündner Kantonalbank wirtschaftet derzeit mit den steigenden Preisen an der Börse erfolgreich wie nie und solide wie bisher.

29.07.21 - 15:20 Uhr
Wirtschaft
GKB-Hauptsitz in Chur: Hinter den Mauern wurde die letzten Monate gut gewirtschaftet.
GKB-Hauptsitz in Chur: Hinter den Mauern wurde die letzten Monate gut gewirtschaftet.
Bild: Archiv

Am Donnerstag präsentierte die Graubündner Kantonalbank die Halbjahreszahlen 2021 – mit einem Unternehmenserfolg von 127,1 Millionen Franken. Dies entspricht einer Steigerung im Vergleich zur Vorjahresperiode von fast einem Drittel. Der Konzerngewinn erhöhte sich um über 17 Prozent auf 112,1 Millionen Franken. Die guten Zahlen sind auch mit dem Vorjahr zu begründen: Im ersten Halbjahr 2020 stagnierte das Geschäft, der damals pandemiebedingt stotternde Wirtschaftsmotor bescherte trotz steigenden Kundenvermögen ein Konzernminus von fünf Prozent.

Die GKB verfüge über eine Struktur, die ihr gegen Krisen Widerstandsfähigkeit verleihe, schreibt die Unternehmung in einer Mitteilung. Auch die gesamte Mannschaft sei den Veränderungen sportlich entgegengetreten, lässt sich GKB-CEO Daniel Fust zitieren.

Überall gesteigert

Wie zu erwarten war, profitierte die GKB auch vom boomenden Börsenmarkt. Die Kunden griffen fleissig nach Aktien und anderen Finanztiteln. Das Anlagegeschäft ist der beste Treiber des Gewinns – mit einem nicht bilanzwirksamen Neugeldzufluss von 1,1 Milliarden Franken (+5,1 Prozent). «Das Wachstum im Kommissionsgeschäft von stolzen 41,4 Prozent bestätigt uns, dass wir strategisch die Segel richtig gesetzt haben», freut sich auch Bankpräsident Peter Fanconi. Bereits über 37 Prozent des Gesamtertrags wurde mit Kommissionsgeschäften erwirtschaftet. Die GKB profitierte hier von den eigenen Tochtergesellschaften Privatbank Bellerive AG und Albin Kistler AG.

Neben dem Anlagegeschäft weist die GKB auch in anderen Bereichen Steigerungen vor. Als wichtigstes Bündner Hypothekarinstitut konnte sie in Zeiten steigender Immobilienpreise das Volumen der gewährten Kredite erhöhen, um 460,4 Millionen Franken. Per 30. Juni weist die Bank mit der Staatsgarantie 18,4 Millionen Franken Hypothekarsumme aus, die sie als Gläubigern verliehen hat. Der grösste Teil der Zunahme des Hypothekenbestands erfolgte jedoch mit Geschäften ausserhalb Graubündens. Im Zinsgeschäft resultierte ein Plus von 2,2 Prozent. Ein Mehrertrag, der laut Mitteilung dank einem «erfolgreichen Management der SNB-Freigrenze» erzielt wurde.

Der Geschäftsertrag wird mit 233,4 Millionen Franken angegeben (+16,6 Prozent). Dagegen erhöhte sich der Aufwand nur um drei Millionen (+3,2 Prozent). Das Geschäftsvolumen stieg von knapp 59 auf 62,6 Milliarden Franken an, davon sind 41,4 Millionen Kundenvermögen und 21,2 Millionen Kreditguthaben.

Mit dem guten Semesterzahlen erhöht die Bank die Prognose fürs Gesamtjahr 2021. Sie rechnet erstmals in ihrer Geschichte mit einem Konzerngewinn von über 200 Millionen Franken, nachdem im Februar noch ein erwarteter Vorschlag von 180 Millionen kommuniziert wurde. Das bisherige Rekordergebnis von 185 Millionen Franken stammt von 2019.

Freude an der positiven Entwicklung ihrer Bank werden die Inhaberinnen und Inhaber von GKB-Partizipationsscheinen (GKB-PS) zeigen. Der Gewinn je GKB-PS ist mit den aktuellen Zahlen um gut 20 Prozent gestiegen.

Hans Peter Putzi ist Redaktor. Er spricht für Radio Südostschweiz, manchmal schreibt er auch für die Zeitung «Südostschweiz» und «suedostschweiz.ch». Besonders gerne recherchiert er, mit Vorliebe in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Sicherheit, Umwelt und Sport. Er ist im hinteren Prättigau aufgewachsen und wohnt seit vielen Jahren im Bündner Rheintal. Mehr Infos

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