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FHGR-Projekt für nachhaltige Hang-und Ufersicherung

Bei der Sicherung von Ufern und Hängen hat die Verwendung von Faschinen aus gebündeltem Holz eine lange Tradition. Die FHGR will nun herausfinden, ob sich auch Schweizer Holzwolle dazu eignet.

Südostschweiz
05.07.21 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Holzwolle statt gebündeltes Holz: Das Institut für Bauen im alpinen Raum untersucht die Verwendung von Holzwollefaschinen.
Holzwolle statt gebündeltes Holz: Das Institut für Bauen im alpinen Raum untersucht die Verwendung von Holzwollefaschinen.
Fachhochschule Graubünden

Weltweit werden seit Jahrhunderten natürliche Baustoffe zum Schutz gegen Erosion und Rutschungen verwendet. Aus regionalen Hölzern und Astwerken lassen sich Produkte erstellen, die den Boden gegen die Angriffe von Wasser, Schnee und Wind schützen. Diese sogenannten Faschinen sind eine bewährte Verbauungsmethode aus nachhaltigem und einheimischem Material.

Eine Alternative bietet die Verwendung von Faschinenelementen aus Holzwolle, wie sie seit Jahren in den USA eingesetzt werden. Nun untersucht das Institut für Bauen im Alpinen Raum der Fachhochschule Graubünden (FHGR) die Variante der Holzwolle, wie es in einer Mitteilung heisst.

Faschinen aus Schweizer Holzwolle als Alternativmaterial

Die heimische Holzwolle ist ein naturbelassener Werkstoff. Sie wird nach einer Rezeptur aus verschiedenen Schweizer Hölzern produziert. Für die Faschinen im Test der FHGR kommen auch Spezialhölzer aus dem Tessin zum Einsatz. Eine bekannte Anwendung der Holzwolle zum Schutz gegen Erosion wurde im Rahmen eines Innosuisse-Forschungsprojektes am Institut für Bauen im alpinen Raum bereits erfolgreich untersucht, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

Mögliche Einsatzvarianten sind die Verwendung im Wasserbau oder bei Hangverbauungen als Alternative oder Ergänzung zu den traditionellen Faschinen aus Holzbündeln.

Die Holzwolle wird dabei in ein Gewirke aus Naturfasern eingefüllt. Aufgrund der losen Vernetzung sind die Holzwollefaschinen formbar und können den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Die Verlegung erfolgt ähnlich wie bei den bekannten Faschinen: Die Elemente werden mit Holzpflöcken oder Stahlstäben am Verwendungsort fixiert und zusätzlich mit einem Seil gesichert.

Der Einsatz als Faschine ist in der Schweiz noch eine relativ unbekannte Verwendung von Holzwolle. Die bisher gemachten Erfahrungen und die jahrzehntelange Anwendung in den USA zeigen jedoch, dass die Variante Potenzial hat. Erste Versuche haben auf dem Areal der Herstellerin, der Firma Lindner Suisse GmbH in Wattwil sowie am Zürichsee bereits stattgefunden. Einige Ergebnisse wurden vom Institut für Bauen im alpinen Raum der FHGR aufgenommen. (so)

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