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Bankenombudsman mit vielen Fällen von Betrugsopfern beschäftigt

Der Schweizerische Bankenombudsman war im vergangenen Jahr mit verschiedenen Auswirkungen der Corona-Pandemie konfrontiert. Ungewöhnlich stark zugenommen haben Fälle, in den Kunden Opfer von Betrügern wurden.

Agentur
sda
01.07.21 - 11:55 Uhr
Wirtschaft
Bankenombudsman Reto Franchetti ist die Arbeit auch 2020 nicht ausgegangen. (Archivbild)
Bankenombudsman Reto Franchetti ist die Arbeit auch 2020 nicht ausgegangen. (Archivbild)
KEYSTONE/WALTER BIERI

Ausserdem sahen sich Kunden, die auf Kredit investiert hatten, von Zwangsliquidationen betroffen.

Im vergangenen Jahr ging der Bankenombudsstelle die Arbeit somit nicht aus: Insgesamt erledigte sie 2142 Fälle, was einer Zunahme von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die wichtigste Problemursache bildeten wie bereits im Vorjahr zwar Abwicklungsfragen, wie es in einer Mitteilung von Donnerstag heisst. Deren Anzahl stieg um 12 Prozent auf 285 Fälle.

Allerdings war die Ombudsstelle mit einer «überdurchschnittlich» grossen Anzahl von Fällen konfrontiert, bei denen Kunden Schadenersatzansprüche an Banken stellten, nachdem sie Opfer von Betrügern geworden waren, welche sich durch verschiedene Täuschungsmanöver Zugriff auf Vermögenswerte der Kunden verschaffen konnten. Um ganze 80 Prozent auf 119 haben diese Beschwerden zugenommen, was dieses Thema nach Gebührenfragen (140 Fälle) zur drittwichtigsten Problemursache im Jahr 2020 machte.

Banken haften bei Betrug in der Regel nicht

In vielen Fällen hätten die Kunden die Zahlungen selber ausgelöst. Eine Haftung der Bank besteht in solchen Fällen in der Regel nicht, heisst es weiter. Der starke Anstieg der Betrugsfälle ist gemäss dem Ombudsman wohl zumindest teilweise auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.

Im Zusammenhang mit letzerer wandten sich regelmässig Kunden mit Beschwerden an den Ombudsman, welche auf Situationen mit grossen Marktturbulenzen zurückzuführen sind. Solche waren im Berichtsjahr im März aufgrund der Corona-Krise zu beobachten. So beschwerten sich einerseits diverse Kunden beim Ombudsman darüber, dass ihre Banken in Auftrag gegebenen Wertschriftentransaktionen nicht rechtzeitig ausgeführt hätten.

Zum anderen gab es im Zusammenhang mit diesen Markturbulenzen Beschwerden im Bereich «kreditfinanzierte Anlagegeschäfte». So waren Kunden, die in der Hoffnung auf grosse Gewinne auf Kredit investiert hatten, aufgrund der Kurseinbrüche im März von Zwangsliquidationen betroffen und beschwerten sich in diesem Zusammenhang über das Verhalten der Finanzinstitute.

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