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Bunte Steine flogen durch den Wald

Steinschlagversuche wurden von den Forschenden am WSL/SLF schon mehrfach durchgeführt. Neu ist, dass nun in bewaldetem Gebiet Steine losgelassen wurden.

Davoser
Zeitung
25.04.21 - 08:01 Uhr
Wirtschaft

Vergangene Woche donnerten im Schraubachtobel bei Schiers zwanzig bis zu 3.2 Tonnen schwere, farbig bemalte Steine einen steilen Hang hinunter. Grund dafür war ein Versuch des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF. Die Forscher gingen dabei der Frage nach, wie gut Wald und liegende Baumstämme vor Steinschlag schützen. «Wir untersuchen ausserdem, welchen Einfluss die Form der Steine hat», erklärt Projektleiter Adrian Ringenbach vom SLF. Für den Versuch rüsteten die Forschenden die Steine mit Sensoren aus, die Beschleunigung und Rotation aufzeichnen. Weiter verfolgten diverse Kameras die Steine auf ihrer Sturzbahn.
Obwohl die vollständige Auswertung der Daten noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, zeigt sich Ringenbach zufrieden: «Die ersten Ergebnisse zeigen, dass die radförmigen Steine im Wald tatsächlich besser gebremst werden. Somit sind unsere Erwartungen aus früheren Experimenten mit kleineren Blöcken bestätigt worden.» Ausserdem kamen die Teststeine im Durchschnitt früher zum Stillstand, wenn Stämme im Hang lagen. Die Schutzwirkung von Totholz ist bei dieser Steingrösse jedoch geringer als bei den vorangegangenen Experimenten mit den kleineren 800 Kilogramm-Blöcken. Die gewonnen Daten benutzen die Davoser Forschenden nun, um das am SLF entwickelte Computerprogramm RAMMS zu eichen. Dieses wird in der Schweiz und weltweit als Hilfsmittel benutzt, um die Gefährdung von Strassen und anderen Infrastrukturen durch Steinschlag zu beurteilen. (slf)

Bewegte Bilder der Versuche: https://fb.watch/50-IJ0T7R8/

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