Erstmals in der Schweiz Lymphknoten bei einem Kind transferiert
Erstmals in der Schweiz ist einem Kind ein Lymphknoten transferiert worden. Die Operation sei erfolgreich verlaufen, meldete das Unispital Zürich am Donnerstag: Die durch das Lymphödem entstandene Flüssigkeitsansammlung im Bein des Kindes nehme messbar ab.
Erstmals in der Schweiz ist einem Kind ein Lymphknoten transferiert worden. Die Operation sei erfolgreich verlaufen, meldete das Unispital Zürich am Donnerstag: Die durch das Lymphödem entstandene Flüssigkeitsansammlung im Bein des Kindes nehme messbar ab.
Lymphödeme sind sicht- und tastbare Flüssigkeitsansammlungen im Zwischenzellraum. Sie entstehen, wenn das Lymphgefässsystem die Lymphe nicht ausreichend abtransportieren kann. In der Folge entstehen Schwellungen. Behandelt werden sie für gewöhnlich mit Kompressionen und Lymphdrainage. Die Ursache ist damit nicht behoben, die Schwellungen kommen stetig zurück.
Die gezielte Transplantation beziehungsweise der Transfer von gesunden Lymphknoten kann das Ödem dauerhaft zum Verschwinden bringen. Bei einem Erwachsenen wurde das Verfahren in der Schweiz erstmals am Universitätsspital Zürich (USZ) im Jahr 2015 angewendet.
Das nun operierte Kind sei ein schwerwiegender Fall und deshalb qualifiziert für den schwierigen Eingriff, habe ein vom Zentrum Kinderhaut des Universitäts-Kinderspitals organisiertes Vascular Anomalies Board beschlossen. «Die üblichen Behandlungen mittels Kompression oder Lymphdrainage sind für Kinder besonders unangenehm», sagt Isabelle Luchsinger, Leiterin der Spezialsprechstunde Lymphödeme und Oberärztin für Dermatologie am Kinderspital Zürich.
Kooperation von Uni- und Kinderspital
Der von USZ und Kinderspital gemeinsam durchgeführte Eingriff dauerte fünfeinhalb Stunden. Zunächst lösten Prof. Christian Gutschow, Viszeralchirurg am USZ, und Prof. Ueli Möhrlen, Viszeral- und Thoraxchirurg am Kinderspital Zürich, ein Lymphknotenpaket laparoskopisch aus dem Bauchraum.
Im Anschluss wurde das entnommene Lymphknotenpaket von Nicole Lindenblatt, der leitenden plastischen Chirurgin und stellvertretenden Direktorin der Klinik für plastische und Handchirurgie am USZ, unter dem Mikroskop an die Gefässe in der Leiste des erkrankten Beins angeschlossen. Das gilt als extrem anspruchsvoll: Die Gefässe sind nur zwischen einem und zwei Millimeter dick.
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Handelt es sich um ein…
Handelt es sich um ein primäres oder um ein sekundäres Lymphödem?