×

«Wir wollen regionale Antworten auf globale Fragen finden»

Im September soll im Luzerner Städtchen Willisau das «1. Swiss Water and Climate Forum» stattfinden. Die Vorarbeiten sind schon lange im Gang, nun kommen Ideen aus den beiden Partnerregionen dazu.

Barbara
Gassler
24.03.21 - 06:41 Uhr
Wirtschaft
Routinemässig wird der frische Räumschnee im Davosersee deponiert. Ist das Vorgehen wirklich völlig unbedenklich, oder gäbe es vielleicht doch noch bessere Lösungen? Auch solche Fragen können vom «Swiss Walter and Climate Forum» aufgenommen werden.
Routinemässig wird der frische Räumschnee im Davosersee deponiert. Ist das Vorgehen wirklich völlig unbedenklich, oder gäbe es vielleicht doch noch bessere Lösungen? Auch solche Fragen können vom «Swiss Walter and Climate Forum» aufgenommen werden.
bg

Am Freitag stellte sich der Trägerverein des auf den 9. und 10. September geplanten «Swiss Water and Climate Forum» (SWCF) das erste Mal der Öffentlichkeit vor. Sein Ziel sei, die globale Wasser- und Klimadebatte auf regionaler Ebene umzusetzen, erklärte dabei Co-Präsident Johannes Heeb. Das SWCF verstehe sich dabei nicht als Kongress im klassischen Sinn, sondern als Projektschmiede. «Sie wird von regionalen Fokusgruppen aus dem Unternehmertum, der Jugend, der Landwirtschaft und dem Bereich ‹Governance› vorbereitet, die ihre Problemstellungen einbringen.» An der Tagung in Willisau sollen daraus dann möglichst viele gute Projekte entstehen. Diese sollen von einem wirtschaftlichen Ansatz geprägt sein, damit sie Eigendynamik entwickeln könnten, ergänzte Co-Päsident André Marti. «Nur so bewegt sich langfristig etwas.» Getragen wird die Idee von einer Vielzahl gleichgesinnter Schweizer Organisationen.

Gastregion Davos/Oberengadin

Ihre Problemstellungen ins erste Forum einbringen sollen dabei die Regionen Davos und Oberengadin. «Sie stehen exemplarisch für einen touristisch stark genutzten Alpenraum», erklärt der Kommunikationsverantwortliche des Forums, Ernst Bromeis. Als mögliche Betätigungsfelder führt er das Mikroplastik an, das von der Jugendbotschafterin Anna Sidonia Marugg selbst an der Quelle des Inn, auf 2800 Metern über Meer gefunden wurde. Aus der Frage, wie es dahinkomme, ob eher der Pneuabrieb oder die Entsorgung des Räumschnees über den Inn für den Eintrag von Mikroplastik verantwortlich sei, ergibt sich für sie die Erkenntnis: «Es geht um unsere Zukunft, und wir haben ganz viele Ideen.» Was der Jugend jedoch fehlen würde, seien die Mittel, und sie komme alleine nicht weiter. Daher sei zu protestieren nicht genug, es gelte, sich zu vernetzen. «Das hilft gegen das Gefühl der Hilflosigkeit», sagte Marugg.

Die Gäste ansprechen

Zwar stellen sich in Davos mit der Schneedeponie im See ähnliche Fragen, doch sieht Reto Branschi, CEO der Destination Davos/Klosters, den Davoser Ansatz eher darin, die Besucher im Tal mit ins Boot zu holen. «Die Destinations-Organisation ist bereits seit bald zwei Jahren als klimaneutral zertifiziert, das Kongresszentrum seit bald einem Jahr», stellt er fest. «Wir arbeiten daran, bis 2030 ganz Davos klimaneutral zu machen.» Ihre Fragestellung am SWCF würden sie daher eher in den Bereichen Kommunikation und Sensibilisierung sehen. Oder wie Bromeis sagte: «Wie sagen wir es unseren Gästen?»
Noch bestehen die Davoser Fokusgruppen nur rudimentär, und alle «Handlungswilligen», wie sie Heeb nannte, sind eingeladen, sich bei info@swisswaterclimateforum.ch zu melden.


www.swisswaterclimateforum.ch

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Wirtschaft MEHR