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Goldman Sachs-Chef verspricht überarbeiteten Jungbankern Hilfe

Der Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs verspricht dem überarbeiteten Nachwuchs Unterstützung. Das Management strenge sich stärker an, um freie Samstage zu gewährleisten, sagte David Solomon laut einem Reuters vorliegenden Gesprächsprotokoll.

Agentur
sda
22.03.21 - 17:13 Uhr
Wirtschaft
Bei Goldman Sachs wird viel gearbeitet: Banke vor dem Hauptsitz in New York (Archivbild).
Bei Goldman Sachs wird viel gearbeitet: Banke vor dem Hauptsitz in New York (Archivbild).
KEYSTONE/AP/MARK LENNIHAN

So solle die Regel stärker umgesetzt werden, wonach die Mitarbeiter zwischen Freitagabend 21 Uhr und Sonntagmorgen nur in besonderen Umständen arbeiten können. Damit solle sichergestellt werden, dass wenigstens ein Tag in der Woche arbeitsfrei sei. Die Marktturbulenzen in der Corona-Krise haben den Investmentbanken eine hohe Nachfrage beschert.

Die am stärksten belasteten Teams sollten mit Bankern aus anderen Abteilungen verstärkt werden, heisst es in dem Protokoll weiter. Dazu sollen zusätzliche Jungbanker eingestellt werden. Das Geldhaus verstehe, dass die Belegschaft in der Corona-Pandemie unter besonderem Druck stehe, zumal die meisten Mitarbeiter von zuhause aus arbeiteten.

Homeoffice als Problem

«In dieser Welt des Homeoffice fühlt es sich so an, als ob wir rund um die Uhr in Verbindung stehen müssen», sagte Solomon. «Wir müssen Unterstützung geben und Richtlinien aufstellen. Das ist nicht leicht, und wir arbeiten hart daran, dass es besser wird.»

Vergangene Woche hatte Reuters berichtet, dass eine Reihe von Jungbankern das Spitzenmanagement im Februar über ihre hohe Arbeitsbelastung informiert habe. Um der Rekord-Nachfrage der Kunden nachzukommen, arbeiteten viele von ihnen fast 100 Stunden in der Woche und schliefen zum Teil nur fünf Stunden pro Nacht. Jeder zweite der Jungbanker gab an, bis zum Sommer zu kündigen, sollten sich die Bedingungen nicht verbessern.

Gerade bei Investmentbanken kommt es immer wieder zu Berichten über ausufernde Arbeitszeiten. 2013 war ein Praktikant bei der Investmentbank der Bank of America Merrill Lynch gestorben, nachdem er 72 Stunden ohne Schlaf durchgearbeitet hatte.

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