Wie Malaria-Parasiten den Darm der Mücke kapern könnten
Der Malaria-Parasit Plasmodium benötigt ein spezifisches Zellskelett, um eine Wirtszelle zu kapern. Forschende der Uni Genf haben nun eine ringförmige Proteinstruktur im winzigen Parasiten-Skelett entdeckt, die dem Krankheitserreger genau dies ermöglichen könnte.
Der Malaria-Parasit Plasmodium benötigt ein spezifisches Zellskelett, um eine Wirtszelle zu kapern. Forschende der Uni Genf haben nun eine ringförmige Proteinstruktur im winzigen Parasiten-Skelett entdeckt, die dem Krankheitserreger genau dies ermöglichen könnte.
Plasmodium ist der Parasit, der Malaria verursacht, eine der tödlichsten parasitären Krankheiten. Wüsste man, wie diese einzelligen Parasiten die Wirtszellen durchdringen, liessen sich Angriffspunkte gegen die Ausbreitung des Krankheitserregers identifizieren.
Während ihrer Reise von der weiblichen Anopheles-Mücke zum Menschen durchlaufen die Parasiten verschiedene Lebenszyklen, in denen sie ihr Zellskelett jeweils umbauen. Ein Team der Universität Genf warf nun einen detaillierten Blick auf das Parasiten-Skelett im sogenannten Ookinetenstadium. In diesem Stadium streckt sich der Einzeller würmchenartig und wandelt sich in eine bewegliche Zelle um, um die Darmwand der Mücke zu durchdringen. Von den Ergebnissen berichten sie in der Fachzeitschrift «Plos Biology».
Ringförmige Struktur an Spitze des Parasiten
Die Forschenden stützten sich auf die sogenannte Expansionsmikroskopie. Dabei bliesen sie die biologischen Probe auf, um den Parasiten, der fünfzig Mal kleiner ist als eine menschliche Zelle, genau unter die Lupe zu nehmen.
So entdeckten sie an dessen Spitze eine Ring-Struktur aus dem fadenförmigen Protein namens Tubulin, das einen Teil des Zellskeletts bildet. Gemäss den Forschenden ähnelt diese Struktur einem Conoid. Das ist eine Organelle, die bei verwandten Parasiten, etwa den Toxoplasmen, an der Wirtszelle-Invasion beteiligt ist.
Allerdings scheine der ringförmige Proteinfaden etwas anders und reduzierter zu sein als die gut beschriebenen Conoide von Toxoplasmen, sagte der Mathieu Brochet, Professor im Departement für Mikrobiologie und Molekularmedizin, gemäss einer Mitteilung der Universität Genf. Deshalb brauche es weitere Forschung, um herauszufinden, ob dieser Rest-Conoid auch für die Zellinvasion des Malaria-Parasiten wichtig sei.
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