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Es braucht den Equal Pay Day – noch immer

Auch im Jahr, in dem die Schweiz die Einführung des Stimmrechts für Frauen
vor 50 Jahren feiert, sind deren verfassungsmässige Rechte noch immer nicht vollständig umgesetzt.

Davoser
Zeitung
20.02.21 - 09:37 Uhr
Wirtschaft
Lohngleichheit der Geschlechter ist noch immer keine Selbstverständlichkeit.
Lohngleichheit der Geschlechter ist noch immer keine Selbstverständlichkeit.
Wilhelmine Wulff_All Silhouettes / pixelio.de

So etwa beim Thema gleicher Lohn für gleiche Arbeit. «Unsere Vorgängerinnen haben das Heute gestaltet – wir gestalten das Morgen». Unter diesem Motto danken die BPW schweizweit all den Frauen, die in der Vergangenheit für jene Rechte gekämpft haben, die heute so selbstverständlich sind. Dafür mussten sie so manche Schmähung ertragen, aber sie haben die Schweiz so weit gebracht, dass jetzt seit immerhin 50 Jahren alle erwachsenen Bürgerinnen und Bürger der Schweiz Wahlrecht haben.

Es bleibt noch einiges zu tun

Doch der Weg ist noch nicht zu Ende, und speziell die BPW setzen sich weiterhin ein für die wirtschaftliche und politische Teilhabe von Frauen. Ein wichtiger Teil davon ist, dass Frauen und Männer für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn erhalten. Denn das trägt dazu bei, dass sich Frauen und Männer in der Aufteilung von Familien- und Berufszeit frei entscheiden können, unabhängig von wirtschaftlichen Zwängen. Daran wird am Equal Pay Day – dem internationalen Tag der Lohngleichheit – erinnert. Er fällt dieses Jahr in der Schweiz auf den 20. Februar. Denn bis zu diesem Tag haben die Arbeitnehmerinnen in der Schweiz gratis gearbeitet, während ihre männlichen Kollegen bereits seit dem 1. Januar ihren Lohn erhalten. Nachvollziehbare Gründe, warum eine Frau für dieselbe Arbeit und Leistung weniger verdienen soll als ein Mann, gibt es aus Sicht der Business and Professional Women keine. Der diskriminierende Anteil der Lohnungleichheit beträgt noch immer 14,4 Prozent, wobei sich BPW Switzerland an den Medianlöhnen der Privatwirtschaft orientiert (BFS Stand 2018; Medianwert).

Vorteil für die Unternehmen

Mit dem Inkrafttreten des revidierten Gleichstellungsgesetzes am 1. Juli 2020 wird in Zukunft mehr Transparenz geschaffen. Es verpflichtet Unternehmen mit 100 und mehr Angestellten, Lohnanalysen durchzuführen. BPW sind zuversichtlich, dass damit ein Bewusstsein dafür entsteht, dass faire Anstellungs-
bedingungen für gut ausgebildete Frauen ein Imagegewinn sind und ein Marketinginstrument sein können, um die besten Talente auf dem Arbeitsmarkt für sich zu gewinnen.

Nicht alleine für Frauen

Es sind nicht nur die Frauen, die von mehr Gerechtigkeit im Arbeitsleben profitieren. Es ist auch die Wirtschaft, die profitiert, wenn sie Bedingungen schafft, die Frauen im Erwerbsleben halten und deren Kaufkraft stärken. Familien und damit auch die Männer profitieren, wenn Frauen nicht wegen schlechterer Verdienst- und Karrierechancen aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden. Wenn sich die Lohnschere zwischen Mann und Frau verringert, bietet sich die Chance, Betreuungs- und Erwerbsarbeit aufzuteilen, ohne finanzielle Einbussen zu erleiden. Davon profitieren vor allem junge Familien.
Die Gründe für die noch immer bestehenden Differenzen beim Lohn mögen vielfältig sein, am einfachsten können sie jedoch ausgeglichen werden, wenn sich die Frauen am Arbeitsmarkt gut verkaufen. Darum bietet BPW Davos/Klosters am 17. März, um 19.30 Uhr ein Online-Seminar «Kreative Lohnverhandlungen» an. BPW und HR-Expertin Judith Baumberger gibt Tipps, zeigt Fallen auf und ermuntert Frauen, sich ihrem Wert angemessen zu präsentieren. (pd)

Anmeldung bis Freitag, 12. März, bei info@bpw-davosklosters.ch
Für BPW-Mitglieder gratis, für Nicht-Mitglieder wird ein Unkostenbeitrag erhoben. Mehr Informationen auf https://bpw-davosklosters.ch/Veranstaltungen

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