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Glarner Kantonalbank holt Mobiliar-Grossauftrag ins Haus

Die Glarner Kantonalbank und der Versicherer Mobiliar arbeiten künftig enger zusammen. Die GLKB verwaltet künftig das bestehende Hypothekenportfolio der Mobiliar.

Fridolin
Rast
04.02.21 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Die Glarner Kantonalbank verwaltet ab 1. Juni das Hypothekenportfolio der Mobiliar.
Die Glarner Kantonalbank verwaltet ab 1. Juni das Hypothekenportfolio der Mobiliar.
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Das Renommee, das sich die Glarner Kantonalbank mit ihrer sogenannten Kreditfabrik aufgebaut hat, trägt weitere Früchte. Die GLKB teilte am Mittwoch mit, sie baue ihre Zusammenarbeit mit der Mobiliar im Business-to-Business-Geschäft oder B2B weiter aus. Der Versicherungskonzern habe einen eigenen Hypothekenbestand von 1,4 Milliarden Franken. Die Mobiliar werde dessen Verwaltung nun ab 1. Juni schrittweise der GLKB-Kreditfabrik übergeben, einer Dienstleistungsabteilung der Kantonalbank.

«Der Schritt ist für uns ein sehr wichtiger Meilenstein», erklärt Sven Wiederkehr, CEO der Kantonalbank: «Er ist ein wichtiger Beweis, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und ein Vertrauensbeweis der Mobiliar.»

Risiken bleiben bei der Mobiliar

In der Anfangsphase rechnet die GLKB damit, dank dem Vertrag drei bis vier neue Arbeitsplätze zu schaffen, mit Wachstumspotenzial, wie Wiederkehr erklärt. Inhaltlich ändere sich nicht viel, die Prozesse, von denen nun auch die Mobiliar profitiere, seien in der Kreditfabrik seit Längerem etabliert. Aber: «Wir sind froh, in diesem Dienstleistungsbereich weiter zu wachsen.» Aus-serdem trage die Ausweitung dazu bei, die eigenen Investitionen in die Kreditfabrik schneller zu amortisieren und rentabel zu machen. Wie viel zusätzliche Einkünfte das Geschäft bringen soll, sagt die GLKB nicht. Es bedeute aber einen substanziellen Ausbau des Kommissionsgeschäfts und der Kreditfabrik.

Dass es nur um die Dienstleistung und die entsprechenden Kommissionserträge geht, betont die GLKB. «Die 1,4 Milliarden an Hypotheken tönen zwar nach viel, sie gehen aber nicht in unsere Bilanz ein», sagt Wiederkehr. Wichtig auch: «Die Risiken dieses Geschäftes werden nicht auf die GLKB übertragen.» Darum nur zum Vergleich: Das Volumen der künftig verwalteten Mobiliar-Hypotheken liegt bei gut einem Viertel der GLKB-eigenen Hypothekarguthaben von rund 5 Milliarden.

Ein Büro in Bern

Mobiliar-Kunden, die von ihrer Versicherung ein Hypothekardarlehen wollen, werden weiter von der Mobiliar betreut. Sie prüft etwa ihre Sicherheiten und offeriert ihnen Zinsen. Die Mobiliar fokussiere sich damit ganz auf die strategische Lenkung ihrer Hypotheken und sie standardisiere und professionalisiere deren Verwaltung weiter. Die GLKB-Kreditfabrik werde dafür in Bern, wo die Mobiliar ihren Sitz hat, ei-nen Servicestandort eröffnen. So will sie ihre B2B-Dienstleistungen optimal auf den Bedarf der Mobiliar ausrichten.

Den Vertrag sieht die GLKB als Beleg dafür, dass ihre Strategie aufgehe und sie sich einen guten Ruf erarbeitet habe, so Wiederkehr: Als Anbieter von Dienstleistungen wachsen und so interessante Arbeitsplätze bieten. Dabei soll es nicht bleiben, denn: «Wir sind mit weiteren B2B-Interessenten im Gespräch und hoffen auf weitere Vertragsabschlüsse.»

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