×

Nanopartikel aus Siliziumoxid stärken Pflanzenabwehr

Freiburger Forschende haben Silizium-Nanopartikel entwickelt, die die Resistenz gegen ein Bakterium bei Pflanzen verbessern. Die Chemikalie kurbelt dabei das Abwehrhormon Salizylsäure an, wie sie im Fachmagazin «Nature Nanotechnology» berichten.

Agentur
sda
15.12.20 - 09:02 Uhr
Wirtschaft
Silberoxid-Nanopartikel kurbeln die pflanzeneigene Abwehr der Ackerschmalwand an, wie Freiburger Forschende in einem Experiment zeigten.
Silberoxid-Nanopartikel kurbeln die pflanzeneigene Abwehr der Ackerschmalwand an, wie Freiburger Forschende in einem Experiment zeigten.
Wikimedia Commons

Silikat-Nanopartikel setzen in Pflanzen natürlicherweise Kieselsäure frei, die die pflanzeneigene Immunabwehr gegen Schädlinge anregen. Das Forscherteam der Universität Freiburg und des Adolphe-Merkle-Instituts stellten nun solche Nanopartikel einer Mitteilung der Uni zufolge künstlich her. Damit behandelten sie die Modellpflanze namens Ackerschmalwand, die mit dem bakteriellen Schädling Pseudomonas syringae infiziert war.

Demnach gelangte die Chemikalie über die Spaltöffnungen der Blätter in die Pflanze und kurbelte die Produktion des Abwehrhormons Salizylsäure an. Bewässerten die Forschenden die Ackerschmalwand, bauten sich die Nanopartikel spurlos ab.

Weniger Stress für Pflanzen

Die Silikat-Nanopartikel übertrumpften im Experiment dabei die Wirkung der bereits im Pflanzenschutz eingesetzten Kieselsäure. Denn diese führt anders als die synthetisierten Partikel zu Stress in Pflanzen und anderen Bodenorganismen. Gemäss den Wissenschaftlern könnten die Nanopartikel daher als kostengünstige, hocheffiziente, sichere und nachhaltige Alternative für den Schutz vor Pflanzenkrankheiten dienen.

Zukünftige Untersuchungen sollen zeigen, ob die Chemikalie auch gegen schädliche Insekten, Viren oder andere Bakterien wirkt. Bevor die Nanopartikel breit in der Landwirtschaft eingesetzt werde, sei eine gründliche Analyse erforderlich um herauszufinden, ob die Nanopartikel in der Umwelt verbleiben und welche Auswirkungen dies mit sich bringen würde.

https://www.nature.com/articles/s41565-020-00812-0

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Wirtschaft MEHR